Grenzübergänge Zentralamerika von Nord nach Süd: Belize - Guatemala - El Salvador - Honduras - Nicaragua -Costa Rica - Panama

Grenzübergang Belize nach Guatemala bei Melchor de Mencos 

 

Am 19. März fahren wir in San Ignacio los zur guatemaltekischen Grenze, der Grenzübergang ist klein und vollgestopft mit Autos und kleinen LKW’s. Wir Parken Muggl rechts vor dem Gebäude und sollen erstmal einen Fragebogen ausfüllen wo wir überall waren, wo wir übernachtet haben (Hotels oder Camping) welche Sehenswürdigkeiten wir besucht haben und wieviel Geld wir ungefähr ausgegeben haben. 

 

Dann gehts zum Schalter wo wir den Exitstempel in den Pass kriegen, Christoph muss noch in ein Zimmer hinter den Zöllnerkabinen, er muss Muggl noch auschecken denn Muggl ist in seinem Reisepass mit eingetragen. Ich werde hinausgeschickt und muss quasi zwischen den Grenzen warten, zurück darf ich nämlich nicht, ich hoffe nur, dass es nicht lange dauert denn Maya wartet im Auto und es ist ziemlich warm. Nach 10 Minuten ist Christoph zurück und wir können weiterfahren. 

Bevor wir in Guatemala einchecken müssen wir 4,- $ bezahlen und Muggl wird mal wieder mit irgendeinem Zeugs besprüht, dann parken wir gegenüber der guatemaltekischen Migration. Das Gebäude ist offen und übersichtlich, drei Reihen zum anstellen und eine Kasse zum Bezahlen, wir checken erstmal ein und kriegen 90 Tage für die C4 Länder, das sind Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua. Danach Müssen wir zur Kasse und für Muggl ….,- bezahlen, dann wieder zurück zu unserem Schalter. Der Beamte schaut Muggl kurz an, ins Auto schauen will er nicht und nach Mascotas, also Haustiere fragt er auch nicht. Nach insgesamt 50 Minuten ist alles erledigt und wir fahren weiter. Jetzt haben wir Maya quasi geschmuggelt obwohl wir vorher beim Tierarzt extra noch ihre Reisepapiere geholt haben. Auch gut…..

 

Das Versicherungsbüro das laut iOverlander 200m nach der Grenze auf der Rechten Seite kommen soll haben wir nie gefunden, ich hab rumgefragt, es weiss auch keiner davon. Wir probieren es später in Flores nochmal, nachdem wir dort zwar das Büro gefunden haben, dieses aber schon seit längerem geschlossen ausschaut und für Guatemala eine Versicherung auch nicht vorgeschrieben ist, lassen wir es einfach bleiben. 

 

Gesamtzeit: knapp 1 Stunde! 

 

Grenzübergang La Hachadura von Guatemala nach El Salvador am 8. Mai 2018

 

Dieser Grenzübergang sieht schon von weitem nach Chaos aus und wir haben vorher gelesen, dass man einfach an den LKW’s vorbeifahren soll. Also fahren wir an einer ca. 3 km langen Lastwagenschlange vorbei und kommen schließlich an der Guatemaltekischen Grenze an. Dort müssen wir uns erstmal auschecken, dann Kopien von Christophs Stempel im Reisepass machen sowie eine Kopie von Muggls Aufenthaltsgenehmigung (TIP - Temporary Import Permit) in Guatemala, der Copyshop ist wenigstens gleich gegenüber. Dann gehts ins Büro des SAT die für den temporären Import von Fahrzeugen zuständig sind, Muggl hat bei Einreise 90 Tage gekriegt und weil wir ja auf dem Rückweg wieder durch Guatemala müssen erkläre ich, dass wir unsere Aufenthaltserlaubnis für Muggl jetzt pausieren möchten. Wenn man die nämlich kündigt oder ablaufen lässt darf man für drei Monate nicht mehr einreisen. Wir gehen an den Schalter, der Mann schaut unsere Dokumente durch und sagt dann wir sollen uns setzen und warten. Alle Sitze sind besetzt also stehen wir erstmal eine halbe Stunde rum, ein System kann ich nicht erkennen aber irgendwann werden wir aufgerufen, eine zuerst recht grimmig dreinschauende Beamten kümmert sich um uns. Sie schaut Muggl kurz an, kontrolliert Kennzeichen und Fahrgestellnummer und schließlich wird Muggls Aufenthaltsgenehmigung pausiert.

 

Weiter gehts zum check in nach El Salvador, der knappe Kilometer zwischen den Grenzbüros hat’s in sich, vollgestopft mit LKW’s die sich über eine zweispurige Brücke drängeln, da ist kein vorbeikommen, denn es kommt ja Gegenverkehr aus El Salvador, also reihen wir uns zwischen den Riesen ein. Dazwischen ist Zeit für ein Schwätzchen mit den Fahrern und wir finden raus, dass der nächste Grenzübergang etwas nördlicher der schnellere gewesen wäre, wir hatten uns nämlich schon gewundert weil wir das einzige ‚Auto‘ waren. 

 

Endlich angekommen passieren wir erstmal eine Schranke und das war dann auch schon die offizielle Immigration denn einen Stempel gibt es nicht mehr. Die C4 Länder um Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua vergeben zusammen ein 90 Tage Visa und deshalb gehts an der Grenze jetzt schneller, außer für Fahrzeuge. Wegen Muggl müssen wir zur Aduna und ein Formular ausfüllen das es nur auf spanisch gibt. Immerhin kriegen wir ein Beispielformular wo wir die Antworten teilweise abschauen können oder anhand der Antworten sehen können was die Frage war. Auch der Beamte hier will Muggl sehen und gleicht die Angaben ab die wir in das Formular eingetragen haben, er checkt Nummernschilder, Fahrgestellnummer und sucht sogar nach der Modellbezeichnung, die steht leider nicht drauf aber der Wille alles korrekt zu kontrollieren war da. Danach muss nur noch alles ins System eingetragen werden, was nochmal 15 min. dauert, zum Schluss kontrollieren wir noch die Angaben ob er alles korrekt eingetragen hat und nach insgesamt gut drei Stundensind wir endlich fertig

 

Grenze von El Salvador nach Honduras bei El Amatillo am Sonntag 13. Mai 2018

 

Diese Grenze zieht sich über Kilometer.... 

Als erstes fährt man wieder an einer laaangen LKW-Schlange vorbei und parken direkt vor einem kleinen Häuschen wo ein Beamter das TIP Formular von Muggl abzeichnet, davon muss man dann eine Kopie machen, die Kopierstube ist gleich nebenan. Reisepässe will er nicht sehen. Danach gehts knapp 3 Kilometer weiter, die Strasse teilt sich und der Tourismusverkehr wird vom Schwerverkehr getrennt.      

 

Wir fahren über eine kleine Brücke und ein El Salvadorianischer Beamter fragt wo wir her sind, wohin wir wollen und schaut unsere Reisepässe an. Außerdem fragt er ob Vladimir Putin und Mesut Özil deutsche sind! Ich weiß nicht ob er das ernst gemeint hat. Dann fahren wir einen schmalen Gang vor zum letzten Fenster und checken aus El Salvador aus. Der Beamte braucht unsere Reisepässe, und Fahrzeug- und Führerschein. Jetzt sind wir aus El Salvador ausgereist, gekostet hat das alles nichts. Wir kriegen beide ein kleines Stück Papier das wir 50m weiter an einem Kontrollposten wieder abgeben müssen.

Weiter geht es ca. 300m über eine Brücke nach Honduras, wir parken neben dem großen Gebäude das quasi mitten auf der Straße steht und müssen uns verkehrt rum in eine Schlange einreihen. Wir waren noch gar nicht an der Reihe als uns jemand ein Fenster zuweist zu wo wir die originale von Führerschein, Fahrzeugschein und Reisepass erstmal da lassen müssen. Hier wird das TIP für Muggl bearbeitet und wir sollen zurückkommen wenn wir bei der Migration fertig sind. Wir stellen uns wieder hinten an und warten diesmal bis wir an der Reihe sind. Bei der Migration werden unsere Reisepässe gestempelt, Fingerabdrücke genommen und ein Foto von uns gemacht, außerdem müssen wir 3,- US $ pro Person für die Einreise bezahlen wofür wir eine Quittung kriegen. Dann gehts wieder an das TIP Fenster, der Beamte hat inzwischen unser TIP oder wie es auf spanisch heißt ‚permiso de entrada y salida temporal de vehículo’ vorbereitet.

 

Er schickt uns in den Kiosk vor dem Gebäude um folgende Kopien zu machen: 

3x Permiso de entrada 

2x Fotoseite des Reisepasses 

2x Ausreisestempel im Reisepass

2x Führerschein 

2x Fahrzeugschein 

 

Mit den Kopien gehen wir wieder zurück, der Beamte sortiert die Papiere auf zwei Stapeln und heftet sie zusammen. 

Wir bezahlen 35,- US $ für Muggl, kriegen nur das Original der Permiso sowie eine Kopie davon die als Quittung für die 35,- dient, die ist gestempelt und mit seiner Unterschrift, Datum und Uhrzeit abgezeichnet. Diese Kopie bzw. Quittung müssen wir dann ca. 500m nach der Grenze an einem Kontrollpunkt wieder abgeben. 

 

Gesamtdauer: 1:15 h, beide Grenzübergänge sind zwar auf den ersten Blick verwirrend aber es geht trotzdem recht flott.

 

Grenzübergang Honduras nach Nicaragua bei Guasaule am Sonntag 13. Mai 2018

 

Auschecken aus Honduras ist einfach, wir parken beim blauen Gebäude, auf der Seite von der wir kommen wird das Fahrzeug ausgecheckt, wir müssen auf die andere Seite zur Migration um unseren Salida Stempel zu erhalten. Nach 15 Minuten ist das erledigt und wir fahren weiter in Richtung Brücke, ein LKW fahrer der in der Schlange wartet sagt uns gleich wir sollen einfach vorbei fahren, das heißt auch erstmal über einen Hügel auf die Gegenfahrbahn, dann müssen wir nicht warten. Ein Beamter vor der Brücke kontrolliert ob wir auch alles erledigt haben, schaut unsere Dokumente an ob wir auch den Exit Stempel für uns und Muggl haben. Weiter gehts, die Nicaraguanische Seite sieht nach Chaos aus und es ist Chaos!

Erstmal gibts bei einem Menschen am Pförtnerhaus ein Dokument zur Declaration, das ist wichtig sonst muss man sich ganz am Anfang in der Schlange wieder einreihen. Erst schaut ein Beamter unsere Reisepässe an, dann eine Beamtin, sie fragt ob wir irgendwas vorher beantragt haben, wir verneinen weil wir von nix wussten. Weiter gehts zur Fumigation wo wir drei Dollar zahlen und Muggl ein bisschen besprüht wird. Danach müssen wir zur Migration und da wird’s richtig anstrengend, zwar kommen wir erst mal gleich dran, brauchen aber dann wieder Kopien und zwar folgende:

 

2x Reisepass Fotoseite 

2x Reisepass Stempelseite mit den Stempeln von Honduras 

1x Fahrzeugschein 

1x Christophs Führerschein 

 

Kopien gibts gegenüber in einer kleinen Kopierstube, das ist schnell erledigt, wir bringen unsere Papiere zurück, geben unsere Reisepässe mit ab und warten erstmal...... nach einer halben Stunde kommt ein anderer Beamter mit unseren Unterlagen zurück. Er beschwert sich, dass die Kopien zu klein sind, wir hatten beide Pässe auf einem Blatt kopiert und die Seiten auseinander geschnitten, man will ja Papier sparen. Das akzeptiert er letztendlich aber von Christophs Reisepass haben wir die falsche Stempelseite kopiert, also nochmal in den Kopierladen. Als ich zurück komme sortiert der Beamte immer noch die Papiere und tackert dann Christophs und meine separat zusammen, dann geht sie Befragung los, Beruf, Zivilstand, Alter, Fahrzeugmarke und Typ, Farbe und Kennzeichen, wieviel Bargeld wir dabeihaben (nach Abzug der Migrationsgebühr noch 26,- Dollar) wie lange wir bleiben wollen, wo in Nicaragua wir hin wollen, wo wir danach noch hin fahren. Er kommt gleich so in fahrt, dass er noch wissen will wann wir Deutschland verlassen haben, wann wir in die USA eingereist sind, wie lange wir dort waren usw. das ganze veranstaltet er für alle weiteren Länder die wir auf dieser Reise besucht haben und notiert das auf der Kopie unserer Reisepässe, jetzt verstehe ich warum der ganze Seiten haben wollte! 

 

Als er mit dem verhör fertig ist verschwindet er hinter mit allen Dokumenten inklusive unserer Reisepässe hinter einer Glastüre. Er deutet einem Kollegen dann auf unsere Reisepässe, Schulterzucken, wir kommen uns vor wie die ersten deutschen die jemals nach Nicaragua eingereist sind, ein System ist nicht mal ansatzweise festzustellen! 

 

Irgendwann kommt er wieder mit einem neuen Formular, setzt sich in eine leere Zöllnerkabine und füllt es aus, ich sehe es nicht genau aber ich vermute er füllt die Antworten die er zuerst auf die Kopien unserer Reisepässe gekritzelt hat in das Formular ein. 15 Minuten später führt er uns hinaus, deutet auf einen Älteren Herrn in orangener Warnweste der mit einem Polizisten jetzt unser Fahrzeug inspizieren wird uns meint wir wären fast fertig, ich glaub ihm nicht! Wir warten weitere 10 Minuten bis der Herr frei ist, der hat wenigstens Humor, der erste Mensch mit Humor der uns heute begegnet. Die Fahrgestellnummer will er nicht kontrollieren, er und ein junger Polizist der mittlerweile auch dazugekommen ist sind neugierig. Ich mache die Schiebetür auf, der ältere Herr schaut sich um und sagt, was liegt denn da in der Hängematte? Wir haben ein kleines rosa Schweinchen in einer Hängematte überm Bett. Ich sage oh je das hat keinen Reisepass, er lacht. 

 

Sie wollen wissen ob wir eine Drohne haben und meine Kamera anschauen, sie fragen was Christoph beruflich macht und ob wir Reporter sind. Der Polizist schaut in Kühlbox und Kleiderschrank und will in die Tasche unterm Sitz schauen wo der Dutch Oven verstaut ist. Fertig inspiriert das heißt aber noch lange nicht dass wir fertig sind. 1,5 Stunden sind vergangen seit wir zum ersten Mal beim kopieren waren. Während der Wartezeiten als der Beamte mit unseren Dokumenten zwischendurch immer mal wieder verschwand hab ich diesen Bericht geschrieben und wir waren zweimal Geld holen, einmal Córdobas und einmal US Dollar, das erzählen wir ihm besser nicht, das bringt sonst seine ganzen Aufzeichnungen durcheinander. Wir warten wieder 20 Minuten bis der Beamte bei dem wir zuallererst waren endlich unsere Migration bearbeitet, wir zahlen 24,- $ (12,- p.P.) und sind nach 3 Stunden fertig! Halt, nein, wir müssen noch zur Aduana, Muggl einchecken und zur Station wo normalerweise das Gepäck gescannt wird und erklären, dass wir kein Gepäck haben.

 

Fertig? Nein, denn für Nicaragua ist anders als in Guatemala, El Salvador und Honduras wieder eine Autoversicherung obligatorisch, also ab ins Nebengebäude wo die Bank ist. Dort hat die Versicherungsangestellte kurzerhand ihr Büro ins freie verlegt und sitzt an einem kleinen Tischchen im Schatten, 5 Minuten dauert es den Versicherungsschein auszustellen und für 12,- US $ ist diese für 30 Tage gültig. 

 

Total Zeit: 4:15 h, davon 3,5 h an der Nicaraguanischen Grenze. 

 

Grenzübergang Nicaragua nach Costa Rica bei Penas Blancas am Sonntag 20. Mai 2018

 

Wir sind also an diesem Sonntagvormittag unterwegs in Richtung Süden als ca. 15 km vor der Grenze ein Nicaraguanischer Reisebus zum überholen ansetzt. In der offenen Türe neben dem Busfahrer hängt ein Mensch das ist nicht ungewöhnlich, in ganz Zentralamerika reisen die Busbegleiter wie ich sie immer nenne so mit. Er wagt sich etwas weit raus wie ich finde und er hält etwas in der Hand womit er winkt, zuerst denken wir er will uns damit andeuten, dass wir langsamer fahren soll damit der Bus überholen kann aber dann erkenne ich was er in der Hand hält, es ist eine kleine Nicaragua Fahne die er uns bei voller Fahrt auf der Autobahn reicht. Er freut sich als ihm das gelungen ist und Christoph die Fahne in seinen Händen hält, auch die übrigen Passagiere winken und freuen sich. Gegen 11:30kommen wir dann an der Grenze an, wieder das gleiche Spiel, erst müssen wir an einer Schlange von LKW’s vorbei, wir parken vor dem Gebäude und suche den Eingang der logischerweise hinter dem Gebäude ist, macht ja auch Sinn! 

 

Drinnen müssen wir erstmal 1,- US Dollar pro Person für einen Zettel Zahlen wo ich nicht recht weiss wofür, Impuesto also Steuern steht drauf, aber welche? Keine Ahnung! Ich habe schon gehört, dass man passend zahlen müsste weil die nicht rausgeben und Freunde von uns mussten bei einem der Dubiosen Geldwechsler die immer vor Grenzen rumlungern wechseln obwohl die Beamtin eine ganze Box 1 Dollar Scheine hatte. Ich lasse es drauf ankommen und Strecke ihr freundlich Lächelnd einen 20,- Dollar Schein hin. Es tut mir sehr leid sage ich, ich hab’s nicht kleiner und suche währenddessen im Münzfach meines Geldbeutels. Scheinbar haben wir eine nettere Beamtin erwischt als unser Freund der vor ein Paar Wochen genau hier über die Grenze gereist ist denn letztendlich marschiert sie los und wechselt den 20er. Nach ca. 5 Minuten kommt sie freudestrahlend zurück da sie war erfolgreich war und wir haben nun Kleingeld für was auch immer wir hier noch alles bezahlen müssen. In der Zwischenzeit hatte ich noch zwei 1,- Dollar Münzen gefunden, das sag ich ihr aber nicht 😉 

 

So, dann geht’s endlich zum checkout, wir kriegen gegen eine Gebühr von 2,- US $ pro Person unseren Ausreisestempel und der Mann sagt wegen dem Fahrzeug müssten wir zu dem Polizisten auf dem Parkplatz. Wir marschieren raus und scannen den Parkplatz nach einem Polizisten ab und tatsächlich in der Ecke gegenüber sitzt einer, an einem kleinen Tischchen mit einem Stempel und einem Stapel Papier vor sich. Wir möchten gerne unser Auto auschecken sage ich, dazu müssen wir erst einen Fahrzeuginspektor finden meint er, von dem kriegen wir dann einen Zettel und mit dem sollen wir wieder zu ihm kommen, hellblaue T-Shirts haben die an. Wir halten nach hellblauen T-Shirts Ausschau und es dauert eine Weile bis wir einen erblicken. Ich mach mich gleich auf den Weg und der Mensch meinte ganz erschöpft er wäre grad mit einem Reisebus beschäftigt. Ja klar, da kann man dann schon mal KO sein bevor man überhaupt angefangen hat. Mit dem nächsten haben wir Glück, der ist frei und drückt mir erstmal einen Zettel in die Hand den wir ausfüllen müssen. Es ist der gleiche Zettel den wir schon bei der Einreise ausgefüllt haben aber was solls, sinnlose Zettel auszufüllen sind wir ja schon gewöhnt und es könnte ja sein, dass wir aus irgendwelchen Gründen plötzlich 10.000,- $ Bargeld mitführen. 

 

Als wir fertig ausgefüllt haben suchen wir ihn wieder und er schaut sich Muggl nur ganz kurz an, gleicht die Kennzeichen ab, Fahrgestellnummer will er nicht sehen, er wirft noch einen flüchtigen Blick hinein und zeichnet das Papier ab mit dem wir jetzt wieder zum Polizisten müssen. Der braucht dann noch Kopien und zwar Christophs Führerschein, die Fotoseite vom Reisepass und den Fahrzeugschein und Oh Schreck, uns gehen schon die Führerscheinkopien aus, davon hatten wir eigentlich tausende gemacht. Also zum Kiosk und mit dem letzten Nicaraguanischen Kleingeld mach ich gleich zwei Kopien von Führerschein weil wir die nächste vermutlich in Costa Rica brauchen werden. Endlich kriegen wir vom Polizisten den Stempel und er schickt uns wieder ins Hauptgebäude wo wir ganz nach hinten müssen und zwar gegen die Laufrichtung wo eigentlich die Leute einreisen die nach Nicaragua wollen. Also verkehrt herum durch die Grenze an den Gepäckscannern vorbei zu einer Frau die an einem breiten Pult ganz hinten im Eck steht und da den letzten Stempel für Muggls Papiere abholen. Wir haben’s geschafft, auf nach Costa Rica! 

 

Fast hätte ich vergessen, dass am Ende des ganzen ja immer noch ein Beamter an einem kleinen Pförtnerhäuschen steht der dann das Formular mit den ganzen Stempeln haben will aber so weiss man auch, dass man nix vergessen hat. 

Zwischen den beiden Grenzen wird Muggl dann wieder besprüht und ich weis nicht ob diese Fumigationsanlange nun zu Nicaragua oder Costa Rica gehört aber wenigstens kostet es nix. In Costa Rica kam nun genau vor uns ein Reisebus an und wir reihen uns in der Schlange ein ich warte schon, dass die Beamtin die Leute nach einem Rückflugticket fragt und bin gespannt was sie sagt weil wir ja keines haben, kein Problem, sie will nur den Fahrzeugschein sehen als Beweis, dass wir auch wirklich mit dem Fahrzeug da sind. 

 

Als nächstes müssen wir gegenüber zur Aduana und Muggls Importacion Temporal beantragen, zwei Zettel müssen wir ausfüllen und wie immer wieder Kopien vorlegen, Fotoseite des Reisepasses, Exitstempel aus Nicaragua (hierfür flitze ich zum Ticketschalter eines Reiseanbieters nebenan) Fahrzeugschein und Führerschein. Langsam gehen uns die Kopien aus und für den nächsten Grenzübergang müssen wir wieder aufrüsten. Der Beamte schaut Muggl kurz an und wir sollen ihm die Fahrgestellnummer vorlesen, das lasse ich Christoph machen, so kann er gleich sein Spanisch üben sage ich und der Beamte lacht. Jetzt müssen wir nur noch zum nächsten Gebäude fahren, eine Versicherung abschliessen und den Stempel, dass der Temporäre Import genehmigt wurde abholen. 41,- US $ kosten drei Monate Autoversicherung und auch Muggls temporärer Import ist für drei Monate genehmigt, wenn wir nach Panama reisen können wir den Import pausieren. 

 

Nach knapp zwei Stundensind wir fertig! 

 

Costa Rica - Panama bei Sixaola an der Karibikküste am 8. Juni 2018

 

Kurz vor dem blauen Bogen mit den gelben Lappen fahren wir rechts ran und gehen über das kleine überdachte Brückchen ins Gebäude. Ganz am Ende muss man die Tourist Tax (7,- US $) bezahlen und kann auch gleich noch Kopien machen. Dann geht es durch das blaue Tor wo wir auf der linken Seite dahinter parken. Gegenüber ist die Migration wo man aus Costa Rica auschecken muss. Der Beamte schickt uns erst zum Schalter rechts daneben um die TIP für Muggl für die nächsten Tage stillzulegen. Der Mitarbeiter checkt Muggl kurz, schaut ob der auch wirklich eine Casa Rodante (Wohnmobil) ist und vergleicht die Kennzeichen. Wir kriegen ein Formular, dass den TIP für maximal 71 Tage unterbricht und womit wir auch an einer andern Grenze wieder einreisen können. 

 

Dann kriegen wir am linken Schalter auch unsere Exit Stempel. Der Beamte blättert unseren Pass kurz durch um die nächste freie Seite zu finden und entdeckt den Karibu-Stempel den wir bei der Einreise nach Alaska bekommen haben. Er lacht und zeigt ihn seinem Kollegen mit den Worten, schau mal was die da haben. Auch er lacht. 

Wir fahren über die ca. 150m lange Brücke an deren Ende ein Beamter unsere Reisepässe sehen will. Erstmal kriegen wir geschimpft weil nur jeweils ein Fahrzeug auf die Brücke darf. Mit Schilder aufstellen haben´s die hier nicht so….

Dann gehts durch die Fumigation wo Muggl mal wieder besprüht wird. 

Danach müssen wir auf der linken Seite parken und mehrmals Zickzack über den Platz laufen.

Die Fumigation bezahlen (3,- $) 

 

Migration, das heisst in Panama einchecken. Es wird ein Foto von uns gemacht, wir müssen unsere Fingerabdrücke abgeben und werden nach einem Rückflugticket gefragt. Letztendlich reicht ihm auch der Fahrzeugschein und die Importdokumente von Costa Rica als Beweis, dass wir ein eigenes Fahrzeug haben. 

 

Autoversicherung - es gibt zwei Büros wo man eine Autoversicherung abschließen kann, das direkt am Parkplatz ist geschlossen, ein junger Bursche schickt uns etwa 10m die Straße runter, da gibts noch eins. Eine junge Frau sitzt in einer hellblau gestrichenen Blechhütte an einem kleinen Schreibtisch auf dem ein Drucker und ein Computer steht, daneben ein Ventilator. Sie kommuniziert offenbar per WhatsApp mit einem Kollegen in einem Versicherungsbüro, schickt so Fotos von unseren Dokumenten und die dazugehörigen Informationen. Es dauert fast eine Dreiviertelstunde bis wir den Versicherungsschein kriegen, das aber nur weil wir die dritten in der Schlange sind. Wir sind froh, dass uns die Frau erst fertig bearbeitet bevor sie Mittagspause macht.

 

Aduana, das heißt Muggls Temporären Import beantragen, der Mann will die Kopien von Christophs Reisepass und vom Fahrzeugschein, er schaut sich Muggl kurz an, vergleicht die Kennzeichen, es ist ihm zu mühsam die VIN-Nummer komplett zu lesen, nach den ersten fünf Nummern ist er zufrieden. Auch recht….. 

Listo sagt er und verschwindet.

 

Total Zeit: 2,5 std. aber sehr relaxed 

 

Zusatz: Vorsicht!Panama ist sehr strickt was Geschwindigkeitsbegrenzungen angeht und komischerweise herrscht auf vielen Straßen außerhalb der Ortschaften auch 40. Das wurde uns ca. 15 min. nach der Grenze fast zum Verhängnis, mit 67 km/h wurden wir ‚gelasert‘. Ja richtig gelesen, die Verkehrspolizei in Panama benutzt Laserpistolen! 50,- US$ sollte das kosten, der Polizist sieht in Christophs Pass, dass wir heute eingereist sind und fragt wie lange wir schon hier wären. Höchstens 20 Minuten sagen wir, ohhh, er muss uns jetzt ein Ticket schreiben er erklärt, dass wir bis zu unserer Ausreise Zeit hätten es zu bezahlen und fängt schon damit an. Wir sind enttäuscht über uns weil wir nicht aufgepasst haben und über die Sinnlosigkeit von einer Begrenzung von 40 km/h auf dieser Schnurgraden, gut ausgebauten Straße. Der Beamte verschwindet kurz und ich glaube er hat sich in dem Moment von seinen Kollegen, es waren insgesamt drei oder vier Polizisten, das ok geben lassen uns ziehen zu lassen denn als er zurück kommt erklärt er, dass er uns kein Ticket ausstellen wird aber wir sollen auf die Geschwindigkeitsbegrenzungen achten! 

 

Wir glauben nicht wie uns geschieht, sind erstmal sprachlos und bedanken uns eindringlich bei dem freundlichen Polizisten der uns an unserem ersten Tag in Panama so herzlich begegnet ist. Außerdem haben wir während unserem Aufenthalt herausgefunden, dass strenge Anschnallpflicht herrscht, ohne Gurt zahlt man 70,- US$, wenn man innerhalb eines Monats nochmal ohne Gurt erwischt wird zahlt man 150,- und das dritte mal in einem Monat ist der Lappen weg. Außerdem darf man nicht barfuß fahren und es gibt noch seeeehr viel mehr zu beachten ...