Organisatorisches, wissenswertes und unsere Erfahrungen über Kuba

Hier schreib ich euch mal in Strichpunkten auf was wir gerne gewusst hätten bevor wir nach Kuba gereist sind und wie man seine Reise auf Kuba am besten organisiert. 
  • Kleine Seifen und Kugelschreiber zum verschenken mitbringen. Ich empfehle das dann im Tagesrucksack mitzutragen, es wird nicht lange dauern und man wird danach gefragt. 

  • Auf Kuba kann es Kaltfronten geben die dann bis zu fünf Tage bleiben, also auch genug lange Klamotten, feste Schuhe und Regenjacke einpacken. 

  • Was ist ein Casa Partikular? Das sind Privatunterkünfte wo man bei Kubanischen Familien wohnen kann. Die Preise bewegen sich für ein Doppelzimmer zwischen 15,- und 35,- CUC.

  • Wie kann ich eine Casa Partikular finden? Einige wenige Kubaner haben es irgendwie ins Internet geschafft und präsentieren sich bei Airbnb, dort haben wir zum Beispiel unsere ersten Tag in Havanna gebucht. Wenn man mit dem Viazul (staatliches Busunternehmen) reist und an einem Busbahnhof ankommt warten oft schon eine Horde Visitenkarten wedelnder Menschen, da kann man sich dann einen aussuchen. Wenn man per Taxi reist kann man auch einfach den Taxifahrer fragen, denn der kennt bestimmt jemanden der jemanden kennt,……… Wer mit nicht allzu viel Gepäck reist kann auch einfach durch die Strassen laufen und bei den Casa direkt fragen, man erkennt sie am weissen Schild mit Blauer Aufschrift an der Hauswand und es hängen an sehr vielen Hauswänden solche Schilder. Ach dann kann es einem auch noch passieren dass der Busfahrer beim Kontrollieren der Fahrkarten ganz nebenbei fragt ob man denn schon wüsste wo man am Zielort übernachtet. Also homeless bleibt man auf Kuba nicht!

  • Was ist ein Paladar? Paladar heisst übersetzt Gaumen und so werden private Restaurants bezeichnet in denen man sehr gut und authentisch Kubanisch essen kann. Sie sind meist günstiger als die staatlichen Restaurants und der Service ist freundlicher. Es sind sehr oft Familienbetriebe die einen herzlich in ihrer Casa empfangen und dann auch gerne noch voller stolz ihr Haus oder ihre Wohnung zeigen. Man benutzt dann auch die private Toilette wo Zahnbürste und Shampoo rumstehen. 

  • Wie kann ich einen Paladar von einem staatlichen Restaurant unterscheiden? Ja jetzt wird es schwierig, auf den ersten Blick nämlich gar nicht. Da muss man sich erstmal hineinwagen und sich mal vortasten wie freundlich die Mitarbeiter sind und versuchen zu erkennen ob es ein Familienbetrieb ist. In der Regel sind die Paladar auch etwas bis massiv günstiger als staatliche Restaurants. Das ist das einzige was ich euch dazu raten kann. 

  • Wie kann ich mich auf Kuba fortbewegen? Die günstigste Art der Fortbewegung ist die Staatliche Buslinie Viazul, da ist aber zu empfehlen dass man seine Tickets ein paar Tage im voraus kauft/bucht, das kann man am Ticketschalter des Busbahnhofs machen und theoretisch auch Online, wenn denn Internet verfügbar wäre. Dieser Versuch ist bei uns gescheitert, das Internet war so langsam, dass ich es in einer Stunde nicht geschafft habe mich bei der Viazul Seite und dem Payment provider zu registrieren. Die Fahrt von Vinales nach Varadero (300km) kostet z.B. 10,- CUC pro Person. Dann gibt es Taxi Colectivos, das sind Sammeltaxis wo man dann mit anderen Fahrgästen zusammen fährt, wir haben für eine Fahrt von 60 km 10,- CUC pro Person bezahlt. Es gibt die offiziellen Taxis, da haben wir z.B. für die Fahrt von Havanna Innenstadt zum Flughafen Terminal II 30,- CUC bezahlt, hier kann man verhandeln, erst hatte der Fahrer mit 35,- angesetzt. Die offiziellen Taxis haben in der Regel einen Aufkleber in der Scheibe wo die Tarife drauf stehen, das heisst sie sind preislich meistens einheitlich und es lässt sich nicht gross handeln. Anders ist das bei privaten Taxifahrern, da kann man wie ihr in unserem Kuba Bericht lesen könnt ordentlich verhandeln. So haben wir für eine Fahrt von Havanna nach Trinidad (317km) 160,- CUC statt 300,- CUC bezahlt.

  • Generell heisst es und zwar nicht nur auf Kuba, handeln! Die Kubaner verlangen von Touristen oft ein vielfaches des eigentlichen Preises weil sie es können. Damit ist gemeint, dass sich viele Touristen gar keine Gedanken machen was etwas kosten könnte/sollte und die Preise einfach zahlen. Am besten man fragt sich einfach durch und geht dann weiter. Wenn die einem dann gleich einen günstigeren Preis nachschreien weiss man, dass da Verhandlungsspielraum da ist. Ich hab mittlerweile echt gefallen an dem Spiel gefunden. Das mag auch daran liegen, dass wir Langzeittouristen einfach unser Budget mehr im Blick behalten müssen als ein normaler Tourist der nur für zwei oder drei Wochen Urlaub macht. 

  • Wasser kaufen! Das kann man in den Casa Partikulares wo eine 1,5 Liter Flasche Wasser für 2,- CUC angeboten wird, oder in einem Supermarkt wo, je nach Supermarkt und wo sich dieser befindet ein und die selbe 1,5 Liter Flasche Wasser zwischen 0,70 CUC und 1,50 CUC kostet. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man oft nur eine Querstrasse aus den touristischen Zentren gehen muss und dort günstigere Supermärkte findet wo man auch die Flasche Wasser für 0,70 CUC bekommt. 

  • Aufgepasst wer einen Zigarrenfabrik besuchen möchte! Die Fabriken haben zweimal im Jahr Betriebsurlaub, das sind zwei Wochen im Juli und zwei Wochen zum Jahreswechsel. Erkundigt euch vorher ob die auch wirklich da sind und man die Fabrik besichtigen kann. Wir standen Anfang Januar vor verschlossenen Türen. Kauft auf keinen Fall bei der erstbesten Möglichkeit, nicht auf der Strasse und auf keiner Zigarrenfarm z.B. in Vinales, da sind die oft viel zu teuer. Solltet ihr in den Strassen Havannas angesprochen werden dass heute ja der letzte Tag des Zigarrenfestivals wäre, glaubt es nicht! Dieses „Zigarrenfestival“ findet jeden Tag statt und als wir einen Schlepper der uns dies zum wiederholten Male angeboten hat zur Rede gestellt haben „also auf lustige Art“ hat er ganz verschmitzt gelacht. In Havanna gibt es bei den Zigarrenfabriken offizielle Läden die Zigarren und Zigarillos zu den selben Preisen anbieten. 

  • Angeblich gibt es an die 80 verschiede Sorten Rum, all diese Rumsorten zu finden ist aber schwierig. Der auch uns bekannte Havanna Club ist tatsächlich ein sehr beliebter Rum selbst bei Kubanern. Santiago de Cuba gehört eher zu den teureren Herstellern ist aber unter den Kubanern auch sehr beliebt so wie Ron Cubay. Wir haben viele Kubaner befragt, Barkeeper, Kellner und wer uns sonst so begegnet ist, alle haben uns von diesen drei Herstellern erzählt. Unser persönlicher Favorit ist Havanna Club Anejo 7 Anos. Er hat 40% und ist eher Mild. Die Preise für Rum sind anders als bei Zigarren vom Staat reguliert so ist es eigentlich egal wo man Rum kauft, die Preise sind die gleichen. damit man dem Rum nicht durch ganz Kuba schleppen muss kann man auch am Flughafen bei Abflug kaufen, da kann es allerdings sein, dass das ein oder andere Regal leer ist. 

  • Währungen - Kuba hat zwei Währungen, den CUC - Peso Convertible den man als Tourist am Geldautomaten holen kann und den CUP - Peso Cubano, die Währung der Kubaner. Mit dem CUC kann man überall bezahlen, wir empfehlen euch aber, dass ihr euch auch ein paar CUP besorgt. Manchmal kriegt man auch CUP als Wechselgeld wenn man in weniger Touristischen Gegenden was kauft. Da muss man aufpassen dass man nicht übers Ohr gehauen wird, an Strassenständen (Eis, Sandwiches,…) sind die Preise oft in CUP ausgeschrieben, bei Touristen wird aber gern der gleiche Preis in CUC verlangt. Das Verhältnis CUC zu CUP ist 1:25. Ein CUC entspricht ein US $. Wir haben für ein Sandwich 10,- CUP bezahlt das sind umgerechnet 40,- Cent. Nur um einen Anhaltspunkt zu haben was Streetfood so kostet. 

  • Wo kann ich Geld abheben? Auch wenn einige Reiseführer schreiben man könne auf Kuba kein Geld abheben, das stimmt nicht. Es gibt fast überall Geldautomaten, den ersten fanden wir gleich am Flughafen in Havanna. Kleinere Orte wie z.B. Playa Giron haben keine Geldautomaten, da sollt man dann genügend Bargeld dabei haben. Einzig Amerikaner können auf Kuba kein Geld holen und müssen tatsächlich Cash dabei haben. Da empfehlen wir zum Tauschen aber Euros mitzubringen da der Wechselkurs US $ zu CUC sehr schlecht ist es ist eine hohe Gebühr fällig. Aber eben das betrifft nur US Amerikaner, alle anderen sollten mit Visa oder auch Maestro und Mastercard keine Probleme haben. Wir haben mit unseren Visa Kreditkarten immer Geld abheben können. 

  • In unserem Reiseführer (Reise Knowhow - von dem wir nicht sehr begeistert waren) stand man müsste bei Ausreise eine Gebühr von 25,- CUC pro Person bezahlen. Die Info ist entweder falsch oder nicht mehr aktuell. Wir sind am 9. Januar 2018 von Havanna nach Cancun - Mexiko geflogen und unser Freund Hannes nach Zürich, niemand von uns musste diese Ausreisegebühr bezahlen. Wir haben dann unsere 50,- CUC in Rum investiert, Hannes hat sie in Euro umgetauscht. 

  • Brauche ich ein Visa für Kuba? Ja, wir deutsche brauchen ein Touristenvisa das wir ganz unkompliziert am Flughafen in Cancun für 20,- US $ kaufen konnten. Man kriegt das dort beim Infoschalter der jeweiligen Airline mit der man fliegt, man kommt aber eigentlich gar nicht soweit, oft wird man schon von Flughafenmitarbeitern auf dem Weg zum Check in abgefangen. Dieses Visum ist eher eine Alibiübung, es wir nur der Name und die Reisepassnummer eingetragen, der Reisepass wird nicht gescannt und man muss auch nix ausfüllen. Hannes hat sein Visum vier Wochen vorher über eine Agentur in Holland online bestellt, auch für 20,- US $. Am Flughafen in Zürich hätte das 50,- CHF gekostet. Also je nachdem von wo ihr weg fliegt erkundigt euch wieviel es kostet. Beachtet dass das Visa online etwas dauert, man kann sich aber Geld sparen.