Baltikum – Lettland

Lettland

Der Weg durch Lettland führt uns durch immer größere und dichtere Wälder, weil wir die großen Straßen meiden und oft abgelegene Waldwege wählen. Was das Navi als Straße anzeigt, erstaunt uns sehr. Unser schwammerlsüchtiger Fahrer verschwindet immer wieder im Wald, um Pilze zu sammeln. Ich zweifle, ob so viele Pilze gesund sind. Immerhin kennt er sich aus, da bin ich beruhigt. Ich fürchte eher, wir könnten irgendwann leuchten.

Nach so viel Natur zieht es uns in die Stadt: Riga. Das bedeutet, wir müssen ein bis zwei Nächte auf einem Citycampingplatz verbringen, dicht an dicht mit anderen Campern. Das ist nicht unser Ding, aber es ist nur für kurze Zeit. Den Tag in Riga verbringen wir in der Stadt, vor allem in den riesigen Markthallen. Seit 1910 gibt es dort einen Markt, der nach dem Ersten Weltkrieg wieder aufgebaut und vergrößert wurde. Heute umfasst das Gelände mit den Markthallen 5,7 Hektar, davon sind 1,6 Hektar überdacht. Man findet hier fast alles und kann sich ewig umsehen. Diesmal kaufen wir die Schwammerl statt sie selbst zu sammeln, und abends gibt es Rahmschwammerl mit Semmelknödel.

Am nächsten Morgen zieht es uns wieder hinaus, genauer gesagt an die Küste. Wir treffen Korbinian, einen Freund aus meiner oberbayerischen Heimat, und Hund Charly in Kolka. Diesmal stimmen die Koordinaten aus dem Spiegelartikel. Wir finden einen kleinen Parkplatz am Meer mit schönem Sandstrand und Feuerstelle, wo wir abends gemütlich am Lagerfeuer sitzen.

Am Morgen beschließen wir, ins Wasser zu gehen. Schließlich sind wir im Urlaub, und ohne im Meer zu baden, geht es nicht. Außerdem ist es windstill, und Sommerfeeling kommt auf. Am Strand sitzen wir in Campingstühlen, während ein pfälzisches Ehepaar in Decken gehüllt und mit Daunenjacken bis zur Nasenspitze zugezogen ein Thermometer in der Hand hält. „12 Grad hat das Wasser“, rufen sie herüber. Da müssen wir durch, und das Wasser ist bei weitem nicht so kalt wie erwartet. Dennoch wird das Wetter kühler, je weiter wir nach Norden kommen, und die Shorts rutschen im Schrank immer weiter nach hinten.

Fazit: Wir leuchten noch nicht, aber wir sind auch noch nicht daheim, und das Gefrierfach ist voll!