Krankenversicherung für Langzeitreisen in die USA und Kanada
Für Langzeitreisen in die USA und Kanada ist eine spezielle Krankenversicherung erforderlich, da die normale Krankenversicherung solche Aufenthalte nicht abdeckt. Schweizer, die sich für einen längeren Auslandsaufenthalt in der Schweiz abmelden, sind nicht mehr verpflichtet, die obligatorische Krankenversicherung zu behalten. Die EGK hat fälschlicherweise behauptet, dass die obligatorische Krankenversicherung weiterhin bestehen müsse.
Wir haben uns für eine Langzeitreisekrankenversicherung vom ADAC entschieden, da wir weniger als zwei Jahre unterwegs sind und der ADAC keinen Unterschied zu den NAFTA-Staaten macht. Die NAFTA-Staaten (Kanada, USA und Mexiko) sind in den Versicherungen oft teurer als andere Länder. Wir zahlen etwa 52 Euro im Monat für die Krankenversicherung. Eine Alternative wäre das Angebot von Care Concept, das sich für längere Reisen eignet. Bei Care Concept kann man sich ein individuelles Paket zusammenstellen, wenn man mindestens sechs Monate und höchstens fünf Jahre unterwegs ist. Ein Tarifwechsel im laufenden Vertrag ist jedoch nicht möglich. Es ist ratsam, vor Reiseantritt zwei Verträge abzuschließen, um flexibel zu bleiben. Zu viel gezahlte Beiträge werden für ganze Monate zurückerstattet, wenn man dies mit einem Flugticket oder einem anderen Nachweis belegen kann. Care Concept arbeitet mit Hanse Merkur zusammen.
Unfallversicherung
Wir haben auch eine Unfallversicherung beim ADAC abgeschlossen, die ab 55,50 Euro pro Jahr erhältlich ist. Eine Mitgliedschaft im ADAC oder TCS lohnt sich, da viele Motels und Campingplätze in den USA diese Automobilclubs als Partner der AAA (American Automobile Association) anerkennen und bis zu 10% Rabatt gewähren.
KFZ-Versicherung für die USA und Kanada
Die KFZ-Versicherung für die USA und Kanada ist kompliziert. Unser Fahrzeug, ein älteres Wohnmobil namens Muggl, ist über 19 Jahre alt, was die Versicherung erschwert. Seabridge, die unser Fahrzeug verschifft haben, vermitteln nur Versicherungen für Fahrzeuge unter 19 Jahren. Sie verwiesen uns an Tourinsure in Hamburg, die ältere Fahrzeuge versichern. Tourinsure konnte jedoch aufgrund von Problemen mit ihrem amerikanischen Versicherer keine Verträge mehr anbieten.
Wir wandten uns an Lionsgroup und erhielten ein Angebot. Kurz vor Vertragsbeginn änderten sich jedoch die Bedingungen, und Muggl wurde nicht mehr als Motorhome eingestuft, sondern als normales Auto, was die Kosten erheblich erhöhte. Wir suchten weiter und kontaktierten etwa zehn Versicherungen in den USA, erhielten jedoch meist Absagen oder keine Antworten. Auf der Facebook-Seite der PanAmerican Travelers Association erhielten wir viele Tipps und schließlich ein Angebot von Thum Insurances. Auch dieses war teurer als das ursprüngliche Angebot.
Lionsgroup konnte inzwischen keine europäischen Wohnmobile mehr versichern, da einige Agenturen europäische Wohnmobile zu günstigen Preisen versichert hatten, indem sie den Versicherungsnehmern amerikanische Adressen zuwiesen. Dies führte dazu, dass die Versicherungen strenger wurden.
Schließlich konnten wir Muggl über Sue Blood von Thum Insurances versichern. Wir zahlen 1237 Dollar für sechs Monate. Als wir den Versicherungsschein erhielten, waren wir bereits seit drei Tagen in New York.
Fazit
Die Vorbereitung auf eine Langzeitreise in die USA und Kanada erfordert sorgfältige Planung und Recherche, insbesondere in Bezug auf Kranken- und KFZ-Versicherungen. Es ist ratsam, sich frühzeitig zu informieren und verschiedene Angebote zu vergleichen.
(Alle Angaben Stand 2017)