39. Pritz Globetrotter Treffen 19.-21. September 2025

Grenzübertritt von Chetumal Mexiko nach Corazal Belize

20.02.2018 Adios Mexiko, willkommen Belize. Am Dienstagvormittag brechen wir von Chetumal zur Grenze auf. Kaum sind wir aus der Stadt, treffen wir auf eine Polizeikontrolle. Die Polizistin erklärt lachend, dass wir zu schnell gefahren seien. Innerorts gilt nur 40 km/h, sagt sie auf Spanisch. Ich frage, wie schnell wir waren, bekomme aber keine Antwort. Na bravo, denken wir, das hat uns an unserem letzten Tag gerade noch gefehlt! Ein Kollege kommt dazu und fragt, ob wir Englisch sprechen. Ja, antworten wir, und auch er erklärt, dass wir zu schnell waren. Auch er gibt keine Auskunft über unsere Geschwindigkeit. Irgendwie finden sie das alle lustig, und bald lachen wir mit. Niemand will Geld von uns, sie weisen uns nur darauf hin, langsamer zu fahren. Dann schicken sie uns weiter. Wir vermuten, dass sie die neuen Laserpistolen gerade bekommen haben und deshalb so viel Spaß damit haben. Mexikaner sind eben ein bisschen wie große Kinder.

Einige Minuten später erreichen wir die Grenze. Dort checken wir aus und lassen unsere Pässe stempeln. Da wir Mexiko zwischenzeitlich verlassen und nach Kuba geflogen sind, müssen wir die Touristengebühr von 533 Pesos pro Person erneut zahlen. Dann suchen wir das Büro, um unseren Camper auszuchecken. Die Frau am Schalter hat jedoch keine Ahnung, wovon wir sprechen. Wir müssen innerhalb von 12 Monaten ein Dokument über den Export unseres Campers an die USA schicken, um zu bestätigen, dass wir die NAFTA-Staaten verlassen haben. Sie kann uns kein entsprechendes Dokument ausstellen.

Na gut, wenn sie nicht weiß, was wir wollen, setzen wir auf die Belizaner. Weiter geht’s zur Desinfektionsstation. Ja, ihr lest richtig: Wir müssen die Fenster schließen, und Muggl wird mit einem Desinfektionsmittel besprüht. Das Ganze kostet 10 Belize-Dollar oder 5 US-Dollar oder 100 Pesos, und wir erhalten eine Quittung, die wir später vorzeigen müssen. Weiter geht’s zur Immigration, wo uns ein sehr freundlicher junger Grenzbeamter mit Handschlag und den Worten „Welcome to Belize“ schon auf dem Parkplatz begrüßt. Er erklärt uns, dass wir das Auto hier stehen lassen können und ihm ins Immigration Office folgen sollen. Dort zeigt er uns, wo wir das Einreiseformular ausfüllen, unseren Stempel bekommen und wo Muggl seine Papiere erhält. Kaum haben wir das Gebäude betreten, bekommen wir eine Landkarte von Belize in die Hand gedrückt, mit Sehenswürdigkeiten, Naturhighlights und Aktivitäten. Sehr freundliche Menschen, die Belizaner.

Der Beamte am Immigration-Schalter fragt zuerst: „Who is this Lucky guy?“ In so einem ernsten Rahmen braucht man immer etwas, um den Humor zu verstehen. Der Officer scherzt mit uns und nennt Christoph „Lucky guy“, weil er das Glück hat, mit mir zu reisen. Endlich erkennt das mal jemand! 😉

Wo wir hinwollen, fragt er. Wir sagen, dass wir nach Crooked Tree wollen, einem Dorf zwischen Orange Walk Town und Belize City. Er warnt uns vor Cashew Wine in der Gegend, der macht betrunken. Klar, ist ja Wein. Wenn man am nächsten Tag aufwacht und denkt, man hätte seinen Rausch ausgeschlafen, aktiviert die Sonne den Alkohol wieder, und man wird wieder betrunken. Das klingt ja abgefahren. Mal sehen, ob wir Cashew Wine irgendwo finden. 

Wir müssen keine Fingerabdrücke abgeben und nicht grimmig in eine Kamera schauen. Der Beamte fragt uns, wie lange wir bleiben wollen, und trägt uns 30 Tage in die Reisepässe ein. Wie unkompliziert! Am nächsten Schalter erhält auch Muggl seine „Aufenthaltsgenehmigung“ in Form eines Papiers mit seinen Daten und der Aufenthaltsdauer. Wie wir bekommt er 30 Tage, und dieses Dokument ist jetzt sein „Passport“, meint der Beamte. Das kostet 30 US-Dollar, und ich hoffe, das reicht den Amerikanern, um Muggls Einreise nach Belize als Ausreise aus Mexiko zu akzeptieren.

Als nächstes inspizieren sie unseren Kühlschrank. Mist! Ich habe vergessen, die Eier zu verstecken. Nachdem wir bisher von niemandem gehört haben, dass das Auto durchsucht wurde, haben wir uns getraut, Lebensmittel so zu verstauen, dass man alles ausräumen müsste, um sie zu finden. Der fünfte Beamte erklärt gelassen: „Wissen Sie, wir hatten mal Vogelgrippe, und seitdem dürfen keine Geflügelprodukte mehr eingeführt werden. Aber keine Sorge, wir haben Eier in Belize.“ Na dann ist’s ja gut, und ich will nicht für eine Massenepidemie verantwortlich sein. Für abgepackte Wurst hätten sich niemand interessiert, haben uns Reisende erzählt, die etwa zwei Wochen vor uns an derselben Grenze nach Belize eingereist sind. Das ist heute anders. Man muss es deklarieren, aber da unser Päckchen Salami und der Schinken das TIF-Siegel haben, drücken sie ein Auge zu. Dieses Siegel besagt, dass die Lebensmittel in Mexiko geprüft und genehmigt wurden. Die Käseknacker, die ganz unten in der Kühlbox sind, sieht er zum Glück nicht. Die haben nämlich kein Siegel, und der Verlust wäre für mich persönlich schon schlimm gewesen.

Das USDA-Siegel aus den USA wird auch anerkannt, und Lebensmittel mit diesem Siegel dürfen eingeführt werden, müssen aber auch deklariert werden. Außer der Kühlbox wollten sie nichts sehen, keinen Schrank, keine Schublade. Außerdem fragen sie nach Alkohol. Ein paar Dosen Bier haben wir dabei, das ist kein Problem. Von Tequila, Rum und Wein sagen wir nichts. Zu Reis sowie Obst und Gemüse sage ich nein. Was man genau und wie viel man nach Belize einführen darf, ließ sich für uns nicht genau herausfinden. Nach unserem Informationsstand darf man auf keinen Fall Obst, Gemüse, Geflügelprodukte wie Eier, Hühnchen- und Putenfleisch, Frischfleisch, Getreide, Mehl und Reis mitnehmen. Ein Liter Spirituosen pro Person ist erlaubt, wie viel Bier genau pro Person erlaubt ist, weiß ich nicht. Dosenfleisch ist okay. Mit dem Verlust der Eier können wir leben, und da sind wir aber auch selbst schuld.

So, die Grenzformalitäten wären erledigt. Nun brauchen wir noch eine Versicherung, und es kann losgehen. Etwa 200 Meter nach der Grenze gibt es in einem weißen quadratischen Gebäude das Versicherungsbüro. Vier Wochen Haftpflichtversicherung für unseren Muggl kosten 60 Belize-Dollar oder 30 US-Dollar, und wir bekommen einen Aufkleber, den wir an der Fahrerseite auf die Windschutzscheibe kleben müssen.

Alles erledigt! Belize, wir kommen……

Tipps für eine Kuba Reise

einige Dinge die wir vor unserer Reise nach Kuba gerne gewusst hätten

Hier sind einige Tipps, die wir gerne vor unserer Kuba-Reise gewusst hätten, und wie du deine Reise am besten organisierst (Stand 2018)

  • Bringe kleine Seifen und Kugelschreiber zum Verschenken mit. Trage sie im Tagesrucksack, denn du wirst schnell danach gefragt.
  • Auf Kuba können Kaltfronten bis zu fünf Tage anhalten. Packe daher warme Kleidung, feste Schuhe und eine Regenjacke ein.
  • Ein „Casa Particular“ ist eine Privatunterkunft bei kubanischen Familien. Die Preise für ein Doppelzimmer liegen zwischen 15 und 35 CUC.
  • Um ein Casa Particular zu finden, nutze Airbnb oder frage am Busbahnhof nach. Taxifahrer kennen oft jemanden, der eine Unterkunft anbietet. Du kannst auch durch die Straßen laufen und nach den weißen Schildern mit blauer Aufschrift suchen.
  • Ein „Paladar“ ist ein privates Restaurant, in dem du authentisch kubanisch essen kannst. Sie sind oft günstiger und der Service ist freundlicher als in staatlichen Restaurants.
  • Die günstigste Fortbewegung ist die staatliche Buslinie Viazul. Kaufe Tickets einige Tage im Voraus am Schalter oder online, wenn das Internet funktioniert. Alternativ gibt es Sammeltaxis und private Taxis, bei denen du verhandeln kannst.
  • Handeln ist auf Kuba üblich. Touristen zahlen oft mehr, also frage nach und verhandle.
  • Wasser kannst du in Casas Particulares oder Supermärkten kaufen. In Supermärkten außerhalb der touristischen Zentren ist es günstiger.
  • Zigarrenfabriken haben im Juli und zum Jahreswechsel Betriebsurlaub. Kaufe Zigarren in offiziellen Läden, nicht auf der Straße.
  • Kuba hat zwei Währungen: den CUC für Touristen und den CUP für Einheimische. Mit CUC kannst du überall zahlen, aber besorge dir auch einige CUP.
  • Geldautomaten gibt es fast überall, außer in kleinen Orten.
  • Bei der Ausreise fällt keine Gebühr an. Wir haben unsere 50 CUC in Rum investiert.
  • Schweizer und Deutsche benötigen ein Touristenvisum, das du am Flughafen für 20 US-Dollar kaufen kannst. Es ist eine einfache Formalität.

Diese Tipps helfen dir, Kuba besser zu erleben und deine Reise reibungslos zu gestalten.

Camping in den USA & Kanada

Vor der Abreise beschäftigte uns die Frage: Wo finden wir Schlafplätze? Auf Dauer ist es teuer und unpraktisch, ständig auf Campingplätzen zu übernachten. Die Preise variieren: Staatliche Plätze (National Forest oder State Park) kosten zwischen 10 und 40 USD, private wie KOA sind teurer. Staatliche Plätze bieten oft keine Duschen oder WLAN, während private saubere Duschen und schnelles WLAN haben. Campingplätze sind jedoch nicht ideal, da man zwischen riesigen Wohnmobilen steht, die oft größere Fernseher haben als zu Hause. Die Atmosphäre gleicht einer Wohnwagensiedlung oder einem All-Inclusive-Hotel, was nicht unserem Reisestil entspricht. National Forest und State Forest Plätze bieten mehr Privatsphäre und sind oft gut bewachsen. Wir suchen lieber kostenlose Schlafplätze, an denen wir uns wohlfühlen und länger bleiben können, um uns vom Reisen zu erholen. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, solche Plätze zu finden:

  1. iOverlander App: Diese kostenlose App für Android und iOS zeigt Schlafplätze in der Nähe an, auch offline. Nutzer können Plätze bewerten und neue hinzufügen, was die App durch die Beteiligung vieler Reisender ständig verbessert. [iOverlander](http://ioverlander.com

  2. Free Campsites Website: Diese Seite listet Campgrounds und deren Kosten auf. Ohne Internetzugang ist sie jedoch nicht nutzbar. [Free Campsites](https://freecampsites.net)
     
  3. Supermarkt-Parkplätze: Auf den meisten Walmart-Parkplätzen ist Übernachten erlaubt, mit wenigen Ausnahmen. Auch Safeway und Cabela’s bieten diese Möglichkeit. [Walmart](https://www.walmart.com), [Safeway](https://www.safeway.com), [Cabela’s](http://www.cabelas.com

  4. Truckstops oder Travelcenter: Diese sind laut, da Lkw-Motoren oft die ganze Nacht laufen. Sie bieten jedoch Duschen und Wäschereien. Duschen kosten meist 10 USD, aber zu zweit stört das niemanden. 

  5. KOA (Kampgrounds of America): Diese Luxus-Campingplätze bieten WLAN, Duschen, oft einen Spa und Laundry. Strom und Wasser sind inklusive. [KOA](http://koa.com

  6. State Park Campgrounds: Diese staatlichen Plätze kosten 15-25 USD und bieten oft Duschen. Freies Stehen ist verboten, aber Ranger sind manchmal nachsichtig. [State Parks](http://www.camping-usa.com/stateparks/

  7. National Forest Campgrounds: Diese bieten Self-Registration und erlauben freies Stehen, wenn das Fahrzeug geeignet ist. Duschen gibt es selten, Toiletten sind aber meist sauber. [National Forest](https://www.forestcamping.com
  8. BLM Land (Bureau of Land Management): Dieses Land steht jedem zur Verfügung, manchmal ist ein Permit nötig. Informationen gibt es in Visitor Centers. [BLM](https://www.blm.gov/programs/recreation)
     
  9. Soziale Medien: Kontakte über Instagram und Facebook führen oft zu Einladungen, im Garten oder Gästezimmer zu übernachten. Die Gastfreundschaft in den USA und Kanada ist beeindruckend. 

  10. Einfach fragen: Wenn alle Stricke reißen, hilft es oft, jemanden um Erlaubnis zu bitten, auf seinem Grundstück zu übernachten. Amerikaner und Kanadier sind offen und hilfsbereit. 

  11. Eine weitere hilfreiche Seite bietet Informationen, wo man wie lange stehen darf: [Your RV Lifestyle](https://www.your-rv-lifestyle.com/how-to-find-free-rv-camping-sites/

Diesel in Kanada und den USA

Jeder europäische Reisende mit einem älteren Dieselfahrzeug in Nordamerika fragt sich bald, warum das Auto schwarz raucht und der Kaltstart harziger ist als gewohnt. So erging es uns, als wir das Auto in Baltimore abholten. Damals war noch alles in Ordnung, denn der Tank war mit deutschem Diesel gefüllt. Die ersten Tage verliefen problemlos, da die Temperaturen hoch waren – über 30 Grad Celsius – und wir uns auf Meereshöhe bewegten.

Doch als wir höher fuhren und die Temperaturen sanken, begann das Problem. Unser Iveco sprang morgens schlecht an. Oft musste ich den Motor brutal anwerfen, was schmerzhaft war. Diese Prozedur dauerte 10 bis 15 Sekunden, bis der Motor lief. Dann rauchte das Auto eine Minute lang schwarz, grau und weiß. Ich machte mir ernsthafte Sorgen, ob etwas kaputt war.

Heute weiß ich, dass dies bei älteren Dieselmotoren nicht ungewöhnlich ist. Der Diesel in Nordamerika hat eine andere, schlechtere Qualität als der in Deutschland, der Schweiz und anderen westeuropäischen Ländern. Das Zauberwort ist „Low Sulfur Diesel“. Dieser Diesel schmiert weniger und hat einen niedrigeren Cetanwert, was bedeutet, dass der Brennwert und die Leistung geringer sind.

Gib hier deine Überschrift ein

Man kann das Problem nicht vollständig beseitigen, aber einige Maßnahmen mildern es. Wähle die Tankstelle sorgfältig; die billigste ist nicht immer die beste. Hier eine Liste mit Tankstellen und ihren Cetanwerten:

Kanada:
– Petro Canada (45-52)
– Sunoco Gold (45-50)
– Shell V-Power Diesel (keine Angabe, aber einer der besten)
– Husky Diesel Max (42-45)
– Autogas/Cascadian Biofuels nur in BC (45-50)
– Red River Co-op (41-44)

USA:
– BP – Amoco branded (51)
– Chevron (49, mit Techron 51)
– Conoco Philips (48, in Kalifornien 48-53)
– Petro Canada (47-51)
– Shell (46)
– Sinclair (46)
– Marathon (45)
– Exxon/Mobile (43-46)
– BP (40-42)
– Hess (40-45)

(Alle Cetanwertangaben ohne Gewähr)

Vorteile von Diesel mit höherem Cetanwert:
– Geringerer Verbrauch
– Ruhigerer Motorlauf
– Gutes Kaltstartverhalten
– Hohe Leistung/Drehmoment
– Geringer Schadstoffausstoß

Ein niedriger Cetanwert hat gegenteilige Auswirkungen. In Europa beginnt der Cetanwert bei 58, in den USA kann er auf 40 sinken, was Probleme verursacht.

Nützliche Links:
– [Best Diesel Fuel Additive](https://autofella.com/best-diesel-fuel-additive/)
– [Cetanzahl – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Cetanzahl)
– [Dieselkraftstoff – Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Dieselkraftstoff)

Vermeide es, in Nationalparks zu tanken, da der Diesel dort oft lange im Tank ist und einen hohen Wasseranteil haben kann. Meide auch Tankstellen, an denen gerade ein Tank-Lkw steht oder kürzlich da war, um Bodensatz im Tank zu vermeiden. Tanke vor längeren Strecken voll, um undefinierbare Tankstellen zu vermeiden. Es sind zwar Märchen, dass man auf dem Alaska Highway 500 km keinen Menschen sieht und keine Tankstelle kommt, aber ich würde lieber auf Nummer sicher gehen.

Diesel Additiv

Viele Reisende verwenden einen Dieselzusatz, um das Problem mit dem schlechten Diesel zu bekämpfen. Dieser Zusatz wird vor dem Tanken in den Tank geschüttet. Er erhöht die Schmierung und den Cetanwert, was dem Motor guttut.

Wir verwenden das Produkt von STANDADYNE Fuel Systems, Diesel Fuel Additive (blaues Etikett). Es wird vom Bosch Service empfohlen und viele Reisende sind zufrieden. Eine Flasche reicht für ca. 1000 Liter und kostet etwa 25 US-Dollar. Alternativ gibt es das Produkt von Luckas in jedem Walmart.

STANDADYNE ist erhältlich bei:
– Napa Autoservice Zubehör
– Autozone
– O’Reillys Autozubehör
– Tractor Supply (ähnlich wie Landi oder BayWa)

In Staaten wie Oregon und Montana sind Steuern gespart, daher sollte man sich dort mit STANDADYNE eindecken, wenn genügend Platz vorhanden ist.

Nun eine Gute und rauchfreie Fahrt! 😉

Grenzübertritte zwischen USA und Kanada

Grenze an der Route 221 in Lacolle QC in Richtung Montréal

Die erste Grenze, die wir überquerten, lag an der Route 221 in Lacolle, QC, Richtung Montréal. Es war Sonntag, der 23. April 2017. Dieser Grenzübergang ist klein und offenbar wenig frequentiert, wie die überraschte Reaktion des Grenzbeamten zeigte. Er fragte erstaunt: „What are you doing here?“ Unsere Antwort: „Wir wollen nach Kanada.“ Das Interesse an unserem Fahrzeug war groß, ein Kollege kam hinzu, um es zu begutachten. Unsere Reisepässe wurden kontrolliert, und wir beantworteten Fragen zu unserer Anzahl, ob wir Alkohol, Tabakwaren, Waffen, Haustiere oder tierische Produkte mitführten. Die Beamten waren neugierig und fragten auch nach der Verschiffung: Kosten und Dauer. 

Sie verabschiedeten uns mit: „Welcome to Canada and enjoy!“

Grenze von Kanada nach USA - Port Huron

Am 29. April 2017 kehrten wir über Point Edward in die USA nach Michigan zurück. Wir wurden gefragt, wie viele wir sind, ob wir Waffen haben und nach unseren Versicherungen, sowohl Auto- als auch Krankenversicherung. Die Papiere wollte er nicht sehen. Nach Lebensmitteln fragte er nicht, aber nach unserem Reiseziel. Zuletzt erkundigte er sich, ob wir Spanisch sprechen, und sagte beruhigt „sehr gut“, als ich mit „ja“ antwortete. 

Nach fünf Minuten waren wir durch.

Grenze zwischen Kanada Waterton NP - USA Glacier NP

Am 22. Juni reisten wir bei Chief Mountain vom Glacier Nationalpark in den Waterton Nationalpark. Eigentlich ist es derselbe Park: Zwei Drittel liegen in den USA und heißen Glacier, ein Drittel in Kanada und heißt Waterton. Wieder die gleichen Fragen: Wie viele sind wir, haben wir Waffen dabei, wie sind unsere Reisepläne? Außerdem fragten sie nach Feuerholz. Ja, wir hatten welches dabei und mussten es abgeben. 

In wenigen Minuten waren wir durch. 

Grenze Kanada nach Alaska/PokerCreek

Am 10. Juli 2017, einem nebligen Vormittag, begrüßte uns die Grenzbeamtin mit: „Hello, how are you?“ Sie fragte, ob wir zu zweit sind, ob wir Haustiere, Waffen oder Tabakwaren dabei haben. Nach Lebensmitteln fragte sie nicht. Sie bewunderte unsere Weltkarte im Führerhaus und fragte, ob wir „all over the world“ reisen. Wir sagten, vorerst nur Nord- bis Südamerika. Sie erkundigte sich nach unserem Beruf und verschwand mit unseren Reisepässen. 

Drei Minuten später gab sie uns freudig die Pässe zurück und sagte, sie habe uns einen „special stamp“ gegeben: „because you made it :-)“ Ein Karibu ziert nun unseren Pass. 

Grenze Alaska - Kanada/Beaver creek

In Beaver Creek, nach fünf Minuten erledigt: Fragen nach Waffen, tierischen Produkten und unserer Aufenthaltsdauer. Der Beamte wollte wissen, wie man auf Deutsch fragt: „Wie lange willst du in Kanada bleiben?“ Wir gaben einen kurzen Sprachkurs und wurden mit „Willkommen in Kanada“ verabschiedet.

Grenze Kanada BC - Alaska /Dalton Cache

In Dalton Cache rollte der Officer aus dem Gebäude ins Zollhäuschen. Sonntags kommen hier offenbar nicht viele vorbei. „Where are you from?“ – „Germany.“ „What is this? A Mercedes?“ – „No, an Iveco, he is Italian.“ „You German guys driving an Italian vehicle? Seriously?! “ Der Officer hatte Humor. Er fragte, ob wir Lebensmittel aus Kanada dabei haben. Wir verneinten. Zum Abschied sagte er: „Enjoy Canada und Tschüss.“ Ja, er sagte wirklich „Tschüss!“ 

Wieder in fünf Minuten durch.

Grenze Alaska - Kanada /Fraser

Am 3. August 2017 in Fraser: Ein junger Officer und folgende Unterhaltung: 

„Where do you live?“ – „Switzerland.“ „Vehicle shipped over?“ – „Yes.“ „Where did you start?“ – „Baltimore.“ „When do you fly home?“ – „Next year August.“ „How many days will you stay in Canada?“ – „About three weeks.“ „Are you working while traveling or just took time off?“ – „No work, please! We took time off.“ „Have you more than 10,000 cash with you?“ – „Unfortunately not!“ „Doing everything with credit card?“ – „Yes.“ „Enjoy your time in Canada!“ – „Thank you.“

Grenze Kanada Victoria Vancouver Island nach USA/Port Angeles Washington

Am 26. August 2017 von Victoria, Vancouver Island, nach Port Angeles, Washington, USA per Fähre: Dieses Mal dauerte das Grenzübertritt etwas länger. Die Zeit wurde knapp. Am 3. Oktober sollten wir die USA nach Mexiko verlassen. Da unser Fahrzeug verspätet ankam, galt unsere Versicherung bis zum 10. Oktober. Wir hatten vor, an der Grenze um eine Verlängerung von zwei Wochen zu bitten. Die Grenzkontrolle fand bereits in Victoria im Hafen statt, während wir auf die Fähre warteten. Die ersten Fragen waren: „How many travelers?“ „Where do you live?“ „What are you doing for work?“ „How long do you wanna stay in the US?“

Dann kommt unser Einsatz. Wir sagen, dass wir am 3. Oktober draußen sein müssen und noch die Küste bis Mexiko hinunterreisen wollen. Ob er unser Visum um zwei Wochen verlängern könnte, weil wir zu viel Zeit in Alaska verbracht haben? Ich füge hinzu, dass der Sommer dort dieses Jahr besonders schön war, weil es so heiß war und es deshalb kaum Black Flies und Moskitos gab. Er hebt kurz die Sonnenbrille, schmunzelt und sagt: „Good to know.“ Zögernd fragt er dann, ob wir unsere Berufe, Arbeitsplätze und den Wohnort bestätigen können, und schickt uns ins Büro. Wir packen Papiere und Laptop ein und gehen hinein. Wieder stellen sie uns die gleichen Fragen, und wir erklären unser Anliegen erneut.

Der Officer schickt uns nach draußen und lässt uns warten. Ich denke, er will erst die anderen Reisenden abfertigen, weil wir den Verkehr aufhalten. Als niemand mehr ansteht, ruft er uns wieder rein und fragt weiter: Wo wir in die USA eingereist sind, wann wir wo und wie lange waren. Da muss man schon nachdenken, wenn man nicht mal weiß, welcher Wochentag ist. Er will wissen, ob wir unser Fahrzeug hierher verschifft haben, welches Fahrzeug wir fahren, was das verschiffen gekostet hat und wie lange das gedauert hat. Außerdem will er wissen, wie viel wir für die Reise gespart haben, bzw. was unser Budget ist. Geduldig warten wir, während er zwischendurch andere Reisende abfertigt. Er sagt, das kostet dann 6 Dollar pro Person, und wir können auch mit Kreditkarte bezahlen. Wir freuen uns, und noch mehr, als er sagt, er hat uns jetzt nochmal sechs Monate gegeben. Er tackert einen Zettel in unseren Pass und meint, den müssten wir abgeben, wenn wir nach Mexiko ausreisen. Er wüsste nicht, ob wir dann gleich anschließen nochmal ein drittes Mal sechs Monate bekommen könnten, das liegt im Ermessen des Officers. Wir packen unsere Unterlagen wieder zusammen, angeschaut hat er sie nicht.

Als wir alles verstaut haben, begutachten wir unsere Reisepässe und stellen mit Erstaunen fest, dass da „Germany (West)“ steht… Das ist ja nun doch schon 28 Jahre her!

Lebensmittel einkaufen in den USA & Kanada

Lebensmittel einkaufen in den USA und Kanada

Wer in die USA oder Kanada reist, wird oft den Rat bekommen: Geh zu Walmart, dort findest du alles, was du brauchst,es ist günstig und du kannst sogar auf dem Parkplatz campen! Das mag teilweise stimmen, aber die Wahrheit liegt, wieso oft, irgendwo in der Mitte.
 
Das Übernachten im Camper auf dem WalmartParkplatz kann tatsächlich sehr praktisch sein (aber dazu mehr in einemanderen Beitrag). Die Lebensmittel, die man dort bekommt, sind meiner Meinung nach oft grenzwertig, und dieVerpackungsgrößen sind einfach nicht für unsere Kühlschränke gemacht!
 
Wie man vielleicht aus meinen ersten Sätzen schon erahnen kann, sind wir keine besonderen WalmartFans. Lasst euchbitte nicht von uns beeinflussen; wir versuchen lediglich, unsere Erfahrungen wiederzugeben und erhalten keineProvisionen von irgendwelchen Märkten.
 
Für Deutsche und Schweizer ist es oft verwirrend, dass Gemüse und Obst teurer sind als Fleisch. So kann manbeispielsweise ein Kilogramm Rindersteak für 10 USD kaufen, während ein Kilogramm Erdbeeren 14 USD kostet!Blöderweise ist es auch günstiger, bei McDonald’s zu essen, als sich Gemüse zu kaufen und selbst zuzubereiten.Vermutlich ist das der Grund, warum viele Menschen hier etwas mehr auf den Rippen haben.
 
Wir gehen nun auf folgende Märkte etwas näher ein: Walmart, Safeway, Albertson, Aldi, Trader Joe’s und CanadianSuperstore.

Walmart

Wie bereits erwähnt, sind wir keine großen Fans, aber es gibt Unterschiede von Walmart zu Walmart. So erlebten wir imkanadischen Dawson Creek, dass wir im Walmart viele gute, teils europäische Produkte zu bezahlbaren Preisen fanden wir konnten kaum glauben, dass wir in einem Walmart waren! Allerdings ist das vermutlich eine kanadischeBesonderheit, da uns dieses Phänomen in den USA nicht begegnet ist. Dort sehen alle Walmarts etwa gleich aus. Walmarthat sicherlich den Vorteil, dass man hier vom Gartenstuhl über Pfannen bis zu Lebensmitteln alles bekommt. Ich möchtenicht schlecht reden, aber ich habe kein gutes Gefühl, wenn ich ein Kilogramm Fleisch für ein paar Dollar kaufe ichkann mir nicht vorstellen, dass dieses Fleisch von einer glücklichen Kuh stammt! Gemüse ist, wie schon erwähnt, relativteuer und wird somit schnell zum Luxusartikel. Gutes Brot haben wir bei Walmart noch nie gesehen.
 
Walmart findet man überall in den USA und Kanada.
https://www.walmart.com/

Safeway

Safeway bietet im Großen und Ganzen eine hochwertigere Produktpalette. Allerdings gleich vorweg: Ohne eine MemberCard braucht man gar nicht erst anzufangen, denn die Preise sind ohne diese Karte sehr hoch. Man kann es sich erstleisten, wenn man die Rabatte mitnimmt. So haben wir bei einem Einkauf über 120 USD schon 30 USD gespart undsomit nur noch 90 USD bezahlt! Das lohnt sich in jedem Fall, und das Beste ist, man sammelt Punkte, die man 1:1 beimTanken an einer ChevronTankstelle einlösen kann somit hat man doppelt gewonnen! Nicht immer, aber häufig findetman auch essbares Brot. Eine Theke mit europäischer Wurst und Käse, die allerdings verhältnismäßig teuer sind, gibt esimmer.
 
Albertson, so glauben wir, hängt mit Safeway zusammen, da der einzige für uns erkennbare Unterschied die Marktfarbe ist, die Blau statt Rot ist. Vielleicht täuscht es auch, und diese beiden Märkte gehören nicht zusammen. Was bleibt, ist,dass die Produktpalette sehr ähnlich ist, jedoch die Preise etwas höher sind.
 
Safeway findet man fast überall in den USA und Kanada, Albertson ist weitaus weniger häufig vertreten.
https://www.safeway.com/

Aldi

Jetzt wird es interessant 😉 Ja, richtig, es gibt Aldi! Wir waren auch ganz überrascht und hatten uns nach langem Hin und Her doch entschieden, einen Einkauf zu tätigen. Dies sollte nicht unser Nachteil sein, da uns Aldi USA tatsächlich enormpositiv überrascht hat. Die Produktpalette ist vielfältig, und es sind auch viele deutsche Produkte zu finden, wie z.B.Nürnberger Bratwurst (tatsächlich die echten) oder Apfelschorle. Es gibt auch eine reichhaltige Käseauswahl undWurstwaren, die ganz gut schmecken. Besonders überrascht hat uns die Gemüse und Obstauswahl, die zu humanenPreisen angeboten wird. Je nachdem, ob der Markt in einem Staat ist, wo Alkohol im Supermarkt verkauft werden darf,gibt es eine annehmbare Bier und Weinauswahl.
 
Es gibt aber auch hier ein paar Dinge, die wir nicht so toll finden, wie z.B. ein Dutzend Eier für unter einen Dollar. Ichkann mir nicht vorstellen, dass Hühner für diesen Eierpreis artgerecht gehalten werden können! Alles in allem ist Aldi aufunserer SupermarktRangliste auf Platz 2 gelandet!
 
Aldi ist eigentlich nur im Osten und im mittleren Westen vertreten. An der Westküste gibt es Aldi nicht. Das Ganze istetwas aufgeteilt wie in Deutschland mit Aldi Süd und Nord, aber dazu später noch.
https://www.aldi.com/

Trader Joe`s

Zweifellos unsere Nr. 1 in puncto Preis, Qualität und Sortiment! Trader Joe’s ist eine Tochter von Aldi Nord und hier nuran der Westküste und vereinzelt im Rest der USA vertreten. TJ ist ein Mekka für Veganer, Vegetarier und Menschen mitLaktose oder Glutenunverträglichkeit. Man bekommt hier alles, ähnlich wie in einem Reformhaus. Ebenfalls ist dieGemüse und Obstauswahl vielfältig und bezahlbar. Fleisch ist relativ teuer, aber alles ist Bio, und somit kann davonausgegangen werden, dass die Tiere artgerecht gehalten wurden. Auch die Wurst und Käseauswahl ist recht gut, und manbekommt je nach Markt das ein oder andere heimische Produkt, das man vermisst, wenn man länger auf Reisen ist. Fürmich eines der Highlights bei TJ ist die Wein und Bierauswahl, die sehr vielfältig ist. Man findet hier sowohl USWeineals auch ÜberseeWeine aus Italien, Frankreich usw. Die Preise für Wein sind angemessen, die Qualität sehr gut. Bierkostet etwa dasselbe wie im Liquor Store. Es gibt in den Märkten immer ein paar lokal produzierte Produkte, somit kannman Glück haben und anständiges Brot bekommen (nicht immer).
[Trader Joe’s](https://www.traderjoes.com/)

Canadian superstore

Wie der Name schon sagt, gibt es diesen Markt nur in Kanada. Auf den ersten Blick gleicht dieser Markt etwas einemWalmart, auf den zweiten Blick findet man viele tolle Produkte, wie z.B. Leberwurst von der Firma Frey, die vermutlichdeutsche Wurzeln hat, wenn man dem Namen glauben kann. Dem Geschmack kann man in jedem Fall glauben der istsehr deutsch 😉 Es gibt hier aber auch noch mehr, was wirklich ziemlich okay ist. Die Gemüse und Obstauswahl istreichhaltig und gut zu bezahlbaren Preisen. Besonders gut finde ich die Käse und Wurstauswahl, z.B. einenüberdimensionalen Camembert für 7 CAN (ca. 5 USD).
https://www.realcanadiansuperstore.ca/

Farmers Markets

Farmers Markets gibt es mittlerweile überall im Land verteilt, und man kann dort auch recht gut einkaufen, wie z.B. Eier vom Bauernhof oder frisches saisonales Gemüse, selbstgemachte Konfitüre, Honig, Brot usw. Wir lieben es, lokal aufMärkten einzukaufen. Das ist meistens noch nicht mal teurer als im Supermarkt, daher ist das sicherlich eine gute Option,wenn man sich nicht von chemisch hergestellten Nahrungsmitteln ernähren will. Die Märkte sind meistens am Mittwochund Samstag und werden häufig bei Ortseintritt angekündigt.

Das Thema Gutes Brot

Man findet verteilt über die USA und Kanada immer wieder mal Swiss und German Bakeries, die zum Teil sehr gutesBrot haben.Speziell in den Metropolen wie Vancouver, Seattle etc. ist es leicht, eine solche zu finden.Wir hatten aberauch auf Farmers Markets, von denen es mittlerweile relativ viele gibt, schon einige Male Glück und sehr gutes Brotkaufen können.Wie schon erwähnt, gibt es bei Safeway und Trader Joe’s häufig gutes, knuspriges Brot.
 
Für diejenigen unter euch, die selbst backen und dies gerne mit Roggen oder Dinkelmehl tun, sei gesagt: Deckt euch mitdiesen Mehlen in Kanada ein, da sie in den USA viel schwerer zu bekommen sind.Auch wenn man sie in Kanadaallgemein besser bekommt, wurden wir meistens nur in Organic Markets fündig.In den USA wird es wohl an derWestküste einfacher sein, gutes Mehl zu bekommen, da die Menschen hier im Großen und Ganzen bewusster leben.
 
Bäckerei Forscher nähe Zion Nationalpark USA (unsere Brot Nr. 1)
Farmers Market Jackobsville Kanada
Dawson Creek Swiss Bakery
Vancouver, Breka eine Kette aber gutes Brot
Victoria auf Vancouver Island, Cobs Bakery
Alpine Bakery in Whitehorse (Knapp nach Forscher Nr. 2 unserer Top Brote)
Valemont Kanada, Swiss Bakery

Alkohol

Man sollte sich vorher erkundigen, in welchem Staat man Alkohol im Supermarkt bekommt und wo man in einen LiquorStore gehen muss. Als Bayer darf ich das eigentlich gar nicht öffentlich sagen, da ich jetzt vermutlich nicht mehr nachBayern einreisen darf, aber ich mag diese MicrobreweryKultur in Kanada und speziell in den USA. Es gibt sounglaublich viele kleine Brauereien, die zum Teil hervorragende IPAs und Pale Ales brauen, die man unbedingt probierenmuss! Die Auswahl ist so groß, dass man jeden Tag ein anderes trinken kann und vermutlich 1000 Jahre brauchen würde,um alle zu verkosten. Es gibt auch vieles für unsere besseren Hälften, wie z.B. IPA mit GrapefruitGeschmack usw., wasmir zugegebenermaßen auch ganz gut mundet 😉 Es gibt auch unglaublich viele BrauereiGaststätten, einfach Brewerygenannt. In der Regel gibt es dort Burger, Salate etc. gute Qualität zu vernünftigen Preisen und das Beste ist, jededieser Microbreweries braut ihr eigenes Bier, das in den meisten Fällen sehr gut mundet. Unsere persönlichen Favoritenbisher befinden sich in Oregon und Washington.

Grenzübertritt von USA nach Tecate Mexiko

Am 9. Oktober geht es endlich nach Mexiko! Wir überqueren die Grenze in Tecate, da viele Reisende diesen Übergang als einfach und unkompliziert empfehlen. An der Grenze fahren wir, bis uns jemand stoppt. Ein junger Beamter fragt, ob wir Spanisch sprechen. Christoph sagt: „No.“ Ich antworte: „Un poco.“ Er bittet uns, die Schiebetür zu öffnen, wirft einen kurzen Blick hinein und fragt nach dem Fahrzeugschein und der Fahrgestellnummer. Christoph sucht, der Beamte wartet geduldig, doch als Christoph die Papiere findet, will er sie gar nicht sehen. Wenigstens wissen wir jetzt, wo sie sind. Der Beamte verabschiedet sich mit „Adios“ und geht.

Aber wo bekommen wir unser Visum und wie werden wir den weißen Zettel los, den sie uns bei der Einreise nach Washington in den Pass geheftet haben? Ich frage ihn, und er schickt uns zurück in die USA. Er erklärt, wo wir parken und entlanglaufen müssen. Wir fahren um die Ecke, parken unter einem Wellblechdach, wo unser Fahrzeug knapp passt. Ein anderer Beamter weist uns ein und sagt, wir dürfen nur 20 Minuten parken. Dass es 1,5 Stunden dauern würde, ahnten wir nicht. Wir laufen zurück in die USA, wo sie den Zettel entfernen, dann wieder Richtung Mexiko in ein Büro vor der Station, wo der Beamte nach der Fahrgestellnummer gefragt hat. Wir füllen einen Zettel mit Namen, Geburtsdatum, Passnummer, Reisegrund und Ziel in Mexiko aus. Der Beamte schickt uns zur Bank, erklärt freundlich, wohin wir als Nächstes müssen. Die „Bank“ sind zwei Schalter, wo wir das Visum bezahlen. Dann zurück zum Beamten, der uns den Stempel mit einer Aufenthaltserlaubnis für 180 Tage gibt.

Nebenbei bietet er uns Honig und Salsa an. Ich brauche einen Moment, um das zu verstehen, da ich nicht damit gerechnet habe, dass uns jemand etwas verkaufen will. Ich übersetze es für Christoph, und wir müssen uns das Lachen verkneifen. Die Situation ist so komisch, dass wir tatsächlich Honig und Salsa kaufen. Danach schickt er uns in die Apotheke zum Kopieren, denn wir brauchen eine Kopie des Visums, um das Auto einzuführen. Also in die Apotheke, die gleich neben dem Grenzdschungel liegt. Dann zurück zur „Bank“, um das Visum für unser Fahrzeug zu bezahlen. Das Formular muss zweimal ausgefüllt werden, weil sich die Beamtin vertippt hat. Genau kontrollieren, damit uns kein O statt einer 0 zum Verhängnis wird! Unser Fahrzeug darf jetzt 10 Jahre bleiben. Wir sind neidisch!

Nun brauchen wir noch eine Autoversicherung. Die Agenturen sind im Ort, und wir verlassen den Grenzdschungel. Im Büro der Versicherungsagentin fühlen wir uns wie auf einem Basar. Wir brauchen eine Versicherung für ein Motorhome. Sie schreibt 379 US-Dollar auf einen Zettel. Wüssten wir nicht von anderen Reisenden, was sie bezahlt haben, hätten wir uns nicht gewundert. Wir brauchen nur Haftpflicht, keine Vollkasko. Der Preis sinkt auf 279 US-Dollar. Immer noch zu viel! Wir sagen, dass Freunde weniger bezahlt haben. Sie sucht weiter und bietet uns schließlich die Versicherung für 227 US-Dollar für sechs Monate an. Ein Schnäppchen im Vergleich zur US-Versicherung für 1270 US-Dollar.

Wie kommt Muggl über den grossen Teich?

Verschiffung von Hamburg nach Baltimore

Mit der Grande Dakar, einem Containerschiff mit Roll-on/Roll-off-Deck, fand unser Muggl seinen Platz. Fünf Monate vor Abfahrt buchten wir den Transport bei Seabridge in Düsseldorf. Auf deren Website kann man Maße und Gewicht seines Fahrzeugs eingeben und erhält sofort ein kostenloses Angebot. Mehr dazu unter: https://www.seabridge-tours.de. Aus Kostengründen wählten wir die günstigere Roll-on/Roll-off-Option, bei der das Auto direkt aufs Schiff fährt. Im Laderaum lassen sich die Etagen je nach Fahrzeuggröße anpassen, ähnlich wie bei einem Autotransporter. Man sagte uns, keine Lebensmittel, Gewürze oder Getränke im Fahrzeug zu lassen. Daher brachten wir zwei Flaschen Brunello, Honig und Olivenöl im Fluggepäck mit. Doch weder in Hamburg noch in Baltimore kontrollierte man das Fahrzeug, und niemand fragte nach. Wir hätten uns den Stress sparen können, aber es bleibt ein Risiko, diese Dinge abgeben oder eine Strafe zahlen zu müssen, falls doch kontrolliert wird. Man sagte uns auch, die Wohnraumbatterie abzuklemmen, was wir pflichtbewusst taten. Doch der Hafenmitarbeiter in Hamburg meinte, das sei unnötig.

Am 15. März gaben wir Muggl im Hamburger Hafen ab. Nur eine Person durfte aufs Gelände, während ich im Warteraum zwischen LKW-Fahrern wartete und Christoph Muggl dem Hafenmeister übergab. Nichts wurde kontrolliert; das geschehe, wenn überhaupt, in Baltimore, meinte der Hafenmitarbeiter. Am 18. März ging Muggl an Bord und sollte planmäßig am 6. April in Baltimore ankommen. Seabridge schickte uns einen Link, um die Route zu verfolgen. Doch das Schiff verspätete sich wegen Eisbergen, die sich in Grönland gelöst hatten. Über 600 Eisberge trieben im Meer, was den Schiffen große Schwierigkeiten und den Reedereien immense Kosten bereitete. Muggl kam eine Woche später in Baltimore an. Vorher drehte er vor New York seine Runden und wartete auf einen Anlegeplatz. Auch in Baltimore gab es Stau, da viele Schiffe aus Europa wegen der Eisberge verspätet waren.

Um Muggl in Baltimore abzuholen, benötigten wir einen Guide, da Privatpersonen nicht aufs Hafengelände dürfen. Auf Empfehlung von Seabridge engagierten wir Heinz Müller. Der über 80-jährige Müller kam vor 53 Jahren für einen Job in die USA, der nur fünf Jahre dauern sollte. Damit er Muggl abholen konnte, brauchte er die Nummernschilder, einen Versicherungsnachweis und den Fahrzeugschein. Er musste auch wissen, wo die Batterie ist, da viele Wohnmobile mit leerer Batterie ankommen. Nach zwei Stunden Wartezeit bekamen wir Muggl um 16:00 Uhr zurück. Die Siegel auf Türen, Klappen und Boxen waren unversehrt, und alles war intakt. Muggl sprang sofort an. Ein Tipp: Kauft in Europa einen Adapter für amerikanische Gasflaschen. Er kostet 30 Euro und ermöglicht den Kauf einer gefüllten Gasflasche in den USA für 50 USD. Den Adapter gibt es ebenfalls bei Seabridge.

Kosten:
– Verschiffung: 1800 Euro
– Unterbodenwäsche in Hamburg: 60 Euro
– Hafengebühr Baltimore: 225 USD
– Hafen Agent (Heinz Müller): 180 USD
– Gesamtkosten: 2220 Euro

Versicherungen für eine Langzeitreise

Krankenversicherung für Langzeitreisen in die USA und Kanada

Für Langzeitreisen in die USA und Kanada ist eine spezielle Krankenversicherung erforderlich, da die normale Krankenversicherung solche Aufenthalte nicht abdeckt. Schweizer, die sich für einen längeren Auslandsaufenthalt in der Schweiz abmelden, sind nicht mehr verpflichtet, die obligatorische Krankenversicherung zu behalten. Die EGK hat fälschlicherweise behauptet, dass die obligatorische Krankenversicherung weiterhin bestehen müsse.

Wir haben uns für eine Langzeitreisekrankenversicherung vom ADAC entschieden, da wir weniger als zwei Jahre unterwegs sind und der ADAC keinen Unterschied zu den NAFTA-Staaten macht. Die NAFTA-Staaten (Kanada, USA und Mexiko) sind in den Versicherungen oft teurer als andere Länder. Wir zahlen etwa 52 Euro im Monat für die Krankenversicherung. Eine Alternative wäre das Angebot von Care Concept, das sich für längere Reisen eignet. Bei Care Concept kann man sich ein individuelles Paket zusammenstellen, wenn man mindestens sechs Monate und höchstens fünf Jahre unterwegs ist. Ein Tarifwechsel im laufenden Vertrag ist jedoch nicht möglich. Es ist ratsam, vor Reiseantritt zwei Verträge abzuschließen, um flexibel zu bleiben. Zu viel gezahlte Beiträge werden für ganze Monate zurückerstattet, wenn man dies mit einem Flugticket oder einem anderen Nachweis belegen kann. Care Concept arbeitet mit Hanse Merkur zusammen.

Unfallversicherung

Wir haben auch eine Unfallversicherung beim ADAC abgeschlossen, die ab 55,50 Euro pro Jahr erhältlich ist. Eine Mitgliedschaft im ADAC oder TCS lohnt sich, da viele Motels und Campingplätze in den USA diese Automobilclubs als Partner der AAA (American Automobile Association) anerkennen und bis zu 10% Rabatt gewähren.

KFZ-Versicherung für die USA und Kanada

Die KFZ-Versicherung für die USA und Kanada ist kompliziert. Unser Fahrzeug, ein älteres Wohnmobil namens Muggl, ist über 19 Jahre alt, was die Versicherung erschwert. Seabridge, die unser Fahrzeug verschifft haben, vermitteln nur Versicherungen für Fahrzeuge unter 19 Jahren. Sie verwiesen uns an Tourinsure in Hamburg, die ältere Fahrzeuge versichern. Tourinsure konnte jedoch aufgrund von Problemen mit ihrem amerikanischen Versicherer keine Verträge mehr anbieten.

Wir wandten uns an Lionsgroup und erhielten ein Angebot. Kurz vor Vertragsbeginn änderten sich jedoch die Bedingungen, und Muggl wurde nicht mehr als Motorhome eingestuft, sondern als normales Auto, was die Kosten erheblich erhöhte. Wir suchten weiter und kontaktierten etwa zehn Versicherungen in den USA, erhielten jedoch meist Absagen oder keine Antworten. Auf der Facebook-Seite der PanAmerican Travelers Association erhielten wir viele Tipps und schließlich ein Angebot von Thum Insurances. Auch dieses war teurer als das ursprüngliche Angebot.

Lionsgroup konnte inzwischen keine europäischen Wohnmobile mehr versichern, da einige Agenturen europäische Wohnmobile zu günstigen Preisen versichert hatten, indem sie den Versicherungsnehmern amerikanische Adressen zuwiesen. Dies führte dazu, dass die Versicherungen strenger wurden.

Schließlich konnten wir Muggl über Sue Blood von Thum Insurances versichern. Wir zahlen 1237 Dollar für sechs Monate. Als wir den Versicherungsschein erhielten, waren wir bereits seit drei Tagen in New York.

Fazit

Die Vorbereitung auf eine Langzeitreise in die USA und Kanada erfordert sorgfältige Planung und Recherche, insbesondere in Bezug auf Kranken- und KFZ-Versicherungen. Es ist ratsam, sich frühzeitig zu informieren und verschiedene Angebote zu vergleichen.

(Alle Angaben Stand 2017)