40. Pritz Globetrotter Treffen 18.-20. September 2026

Wieder mal auf den Hund gekommen

Die Geschichte hinter dem kleinen Racker

Wie soll ich anfangen… Wir fahren gemütlich eine Landstraße entlang, und plötzlich ruft Conny: „Da saß gerade etwas ganz Kleines auf der anderen Straßenseite!“ Ich schaue sie an und ohne zu zögern, drehen wir um, parken am Rand und steigen aus. Und da sitzt er tatsächlich – ein winziger, wuscheliger Kerl. Seine Augen hat er wohl erst vor Kurzem geöffnet, läuft noch ziemlich unsicher und hat sich im Fell allerlei Klettpflanzen eingefangen. Die Flöhe plagen ihn sichtbar, und er wirkt erschöpft. Wir warten eine Weile, in der Hoffnung, vielleicht doch noch seine Mutter oder Geschwister zu sehen. Aber niemand taucht auf. So beschließen wir, dass wir ihn auf keinen Fall einfach dort zurücklassen können.
Also packen wir ihn vorsichtig ins Auto und suchen den nächstgelegenen Tierarzt auf, der ihn direkt untersucht und ihm ein Wurmmittel gibt. Die freundliche Tierärztin spricht sogar etwas Deutsch und klärt uns auf: Er sei etwa sechs Wochen alt, zum Glück gesund – aber leider zu jung für Impfungen. Sie rät uns, ihn auf keinen Fall in ein Tierheim zu geben, da er dort womöglich nicht gut versorgt wäre. Tja, und so sind wir nun stolze Retter eines kleinen Hundes, der bald den Namen „Gipsy“ erhält. Es passt einfach zu seinem freien, abenteuerlustigen Blick!
 
Wie er es letztendlich aus Rumänien hinaus geschafft hat, bleibt unser Geheimnis – hier darf jeder seine Fantasie spielen lassen.
Gipsy hat sich ziemlich schnell in unser Herz geschlichen, und gerne hätten wir ihn behalten. Leider erlaubt unser Vermieter jedoch keine Haustiere, und so müssen wir eine langfristige Lösung finden. Die Vorstellung, ihn in ein Tierheim zu bringen, war natürlich undenkbar. Zum Glück fiel uns eine Bekannte ein, die im Tierschutz arbeitet. Dort ist er jetzt gut aufgehoben, hat Artgenossen zum Spielen und fühlt sich, na ja, pudelwohl oder besser gesagt „schäferhundmäßig wohl.“
 
Wir freuen uns jedes Mal, wenn neue Bilder und Videos von ihm kommen. Zu sehen, wie er vor Lebensfreude strotzt und in seiner neuen Heimat angekommen ist, bedeutet uns unglaublich viel.
Diese Begegnungen erinnern uns auch an die Schattenseiten unserer Reisen. In manchen Ländern erleben wir hautnah, wie oft Hunde und Katzen als Streuner ein schwieriges Leben haben. Es schmerzt, zu sehen, wie manche Menschen sie einfach ignorieren oder schlecht behandeln. Aber wir haben auch schöne Beispiele erlebt – Menschen, die ihre Türen für diese Tiere öffnen und sich aufopferungsvoll kümmern. Gipsy war übrigens nicht die einzige kleine Seele, die uns auf dieser Reise begegnet ist: Gleich zu Anfang fanden wir ein kleines Kätzchen, das genauso alt war wie er. Zum Glück konnten wir sie bei einer Bäuerin unterbringen, die herzlich sagte: „Die nehmen wir gerne! Hier hat sie Spielkameraden und genug Mäuse zum Fangen.“
Es ist schön, wenn am Ende unserer Reise nicht nur wir viele Erinnerungen mit nach Hause bringen – sondern auch ein paar Fellnasen ihre zweite Chance auf ein gutes Leben gefunden haben.

Rumänien 2020 (Teil 3)

Die Rückreise aus Rumänien über Ungarn > Slowakei > Tschechien in den Bayerischen Wald

Leider mussten wir Rumänien nach schon „5 Wochen“ verlassen da uns die Quarantäne nach der Rückkehr in die Schweiz gedroht hat. Nachdem wir überlegt haben was wir tun können um nicht 10 Tage in der Wohnung sitzen zu müssen haben wir uns entschlossen nicht auf dem direkten Weg in die Schweiz zu fahren sondern noch einen Zwischenstop bei der Familie im Bayerischen Wald direkt an der Tschechischen Grenze zu machen. Aber erst mal hatten wir das Glück unseren Freund Fabien aus Frankreich zu treffen der wie es der Zufall haben wollte zur selben Zeit nur ca. 40 Km von uns entfernt in Ungarn war, so haben wir beschlossen 2 Gemeinsame Tage auf einem Campingplatz in der Slowakei bei einem super netten Niederländischen Paar zu verbringen die vor ein paar Jahren ebenfalls mit einem Iveco um die Welt reisten … die Welt ist ein Dorf fällt uns immer wieder auf
Die Entscheidung noch 1,5 Wochen im Bayerischen Wald zu verbringen erwies sich als äusserst lohnenswert wie ihr an den Bildern sehen könnt
Es ist Schwammerl Zeit und ich LIEBE Schwammerl auch das Wetter war uns wohl gesonnen so konnte Conny auf Mutters Pferden noch reiten ich konnte Schwammerl suchen gehen und die ein oder andere Wanderung lag auch noch drin. Das Haus der Eltern liegt im Vogel Naturschutzgebiet und es gibt wie die Drohnen Bilder zeigen so gut wie keine Nachbarn, kurzgesagt ein Traum und ich würde sagen hier ist die Welt noch in Ordnung! Irgendwann ist es aber leider soweit Servus zu sagen und die letzte Etappe in Richtung Zürich zu fahren was wir nicht auf direktem Weg tun konnten weil wir noch was zu erledigen hatten (Aber das erfahrt ihr im nächsten Beitrag
Das Bild mit dem kleinen Kerl in der Wiese gibt euch einen kleinen Vorgeschmack! Wir sind dann noch nach Sinsheim in das Technik Museum gefahren wo unter anderem die legendäre Concord zu besichtigen ist. Aber auch für uns Offroader gab es noch ein paar recht interessante Gefährt wie zB. einen Lamborghini Geländewagen der in kleiner Stückzahl gebaut wurde und scheinbar unbezahlbar war
Am Ende bleibt, dass wir in unserer näheren Umgebung so viel Sehenswertes haben, dass man sich auch mal überlegen kann Urlaub zuhause zu machen „auch ohne Corona
„Im nächsten Beitrag lüften wir das Geheimnis um das Bild mit dem kleinen Kerl“

Rumänien 2020 (Teil 2)

Grusel, Natur und Abenteuer – Von der Törzburg nach Bukarest

Ein Besuch in Rumänien ist nicht komplett ohne einen Stopp an der berühmten Törzburg, auch bekannt als Schloss Bran, das durch den legendären Vlad Tepes und Bram Stoker’s Dracula weltberühmt wurde. Während das Schloss als Touristenmagnet und Historienmonument beeindruckt, ist der Besuch nicht ganz unproblematisch. Das Innere mag zwar spannend sein, doch die Massen von Besuchern können den Besuch eher ungemütlich machen. Wer sich dennoch dem trüben Charme der Festung hingibt, sollte nicht zu lange verweilen, sondern schnell einen Blick darauf werfen und weiterziehen.
Von der Törzburg aus führt uns die Reise in die Nähe von Brașov (Kronstadt), wo sich eine der bekanntesten Bärenauffangstationen Rumäniens befindet. Hier wurden mehr als 100 Bären gerettet, die zuvor unter unmenschlichen Bedingungen in Zirkussen oder als Touristenattraktionen in kleinen Gehegen gehalten wurden. Besonders eindrucksvoll ist der Besuch während der Fütterungszeit, wenn man den Tieren ganz nah kommt. Diese Bären können leider nicht in die Wildnis zurückkehren, da sie nicht mehr wissen, wie sie in der Natur überleben könnten. Sie leben nun auf einem riesigen Areal, das etwa 70 Fußballfelder groß ist, und sind ein wichtiger Teil der Rettungsarbeit.
Von dort aus geht es weiter nach Râșnov (Rosenstein), einem kleinen Ort mit einer der beeindruckendsten Bauernburgen Rumäniens. Leider war die Burg bei unserem Besuch wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Aber auch das Abenteuer abseits der ausgetretenen Pfade macht Freude. Als erfahrene Offroad-Fahrer sind wir immer auf der Suche nach wilden, nicht ganz so einfachen Wegen. Was auf der Karte als offizielle Straße eingezeichnet ist, entpuppt sich manchmal als schier unbefahrbar. Einige Abschnitte verlangen nach Untersetzung, und nach vier Stunden Fahrt und fast 20 Kilometern mussten wir umkehren. Ein Gespräch mit einem lokalen Bauern bestätigte uns, was wir bereits geahnt hatten: „Straße Nr. XYZ? Auf keinen Fall!“ Aber trotz der Herausforderungen hat die Fahrt großen Spaß gemacht und uns die Gelegenheit gegeben, tolle 4×4 Tracks und Campingplätze zu entdecken.
Ein weiteres Highlight der Reise ist das Schloss Peleș, das von König Carol I. erbaut wurde. Es ist ein Meisterwerk der Architektur und ein Muss für jeden Rumänienreisenden. Die Schönheit und Eleganz dieses Schlosses ist atemberaubend und lässt einen in die Geschichte des Landes eintauchen.
 
Nachdem wir genug von Offroad-Abenteuern und historischen Burgen gesehen haben, geht es in die Hauptstadt Rumäniens: Bukarest. Trotz mancher negativer Stimmen, die der Stadt wenig Schönheit zusprechen, haben wir uns entschieden, einen Tag in der Metropole zu verbringen. Besonders beeindruckend ist das **Palast der Parlaments**, das zweitgrößte Gebäude der Welt nach dem Pentagon. Es ist ein monumentales Beispiel des kommunistischen Größenwahns. Doch Bukarest hat mehr zu bieten als nur gigantische Bauten: Wer sich in die lebendigeren Ecken der Stadt wagt, kann die Lebensfreude der Einheimischen spüren. Dies erlebten wir hautnah, als wir in einem kleinen Café einem älteren Jazzensemble lauschten – ein rumänischer „Buena Vista Social Club“, der uns den authentischen Puls der Stadt näherbrachte.
Rumänien überrascht immer wieder mit einer Mischung aus Geschichte, Kultur und unberührter Natur. Im nächsten Teil unserer Reise geht es weiter an die Schwarzmeerküste und ins Donaudelta, wo noch viele weitere Abenteuer auf uns warten. Bis dahin – dranbleiben lohnt sich!

Rumänien 2020 (Teil 1)

Erster Stopp auf unserer sechswöchigen Sommertour: Ungarn / Budapest

Unser erstes Ziel auf dem Weg nach Rumänien ist die ungarische Hauptstadt Budapest. Es ist nicht das erste Mal, dass wir hier sind, aber Budapest ist immer eine Reise wert! Da wir nur einen Tag eingeplant haben, entscheiden wir uns, die Stadt zu Fuß zu erkunden – und legen dabei über 20 Kilometer zurück. Das Einzige, was man der Pandemie vielleicht Positives abgewinnen könnte, ist die Tatsache, dass Budapest so menschenleer wie nie zuvor ist. Die berühmten Sehenswürdigkeiten kann man plötzlich ohne Gedränge genießen, und Fotos ohne Menschenmengen machen, was hier vermutlich eine absolute Seltenheit ist.
 
Nun geht es aber weiter zu unserem eigentlichen Ziel … Rumänien, wir kommen!

Die erste Woche in Rumänien: Timișoara über Orșova an der Donau, die Transalpina bis Sibiu

Wie soll man es ausdrücken… dieses Land hat uns schon nach einer Woche völlig in seinen Bann gezogen! Die Menschen sind herzlich und begegnen uns überall mit einer Offenheit, die uns tief berührt. Die Landschaften sind atemberaubend, und die Städte, die wir bisher besucht haben, beeindrucken uns mit ihrer Architektur und Geschichte. Nach einem reibungslosen Grenzübertritt machen wir unseren ersten Halt in Timișoara, das auch „Rumäniens Wien“ genannt wird. Auf einem fast leeren Campingplatz fühlen wir uns fast wie die einzigen Gäste in der Stadt.
Danach zieht es uns an die Donau, um die verschiedenen Gesichter dieses mächtigen Flusses zu erleben. Anschließend geht es nach Hunedoara – auf Deutsch auch Eisenmarkt –, wo wir das imposante Schloss Corvin besichtigen. Nach ein paar großartigen Campingnächten an wunderschönen Orten machen wir uns auf den Weg zur legendären Transalpina. Mit 2145 Metern ist sie die höchste Passstraße Rumäniens. Doch der Asphalt wird uns bald zu eintönig, und sobald sich eine Gelegenheit bietet, biegen wir ab und fahren abenteuerlich Offroad weiter. Wie die Bilder zeigen, hat sich der Abstecher mehr als gelohnt!

Sibiu, Biertan, Sighișoara, Viscri und der Transfăgărășan Pass

Unsere Reise geht weiter: Nach der Ankunft in Sibiu, das zur UNESCO-Weltkulturstadt 2007 erklärt wurde, starten wir heute in dieser wunderschönen Altstadt mit ihren deutschen Einflüssen, die an jeder Ecke spürbar sind. Von hier aus führt uns der Weg nach Biertan, zur beeindruckenden Kirchenburg – eine der größten und imposantesten in ganz Siebenbürgen. Da Christoph am Freitag noch ein paar Arbeitsstunden einlegen muss, suchen wir uns einen Campingplatz mit WLAN. (Hier könnt ihr euch das Bild von unserem Esel „Gastgeber“ vorstellen…)
Von hier aus erkunden wir Sighișoara, oder auf Deutsch Schäßburg, das für uns die schönste Stadt Siebenbürgens ist. Weiter geht es nach Viscri, wo eine weitere wunderschöne Kirchenburg auf uns wartet. Diese Bauten, teils über 800 Jahre alt, sind großartig erhalten. Die Authentizität dieser Orte ist überwältigend – da kaum etwas modernisiert wurde, kann man sich gut vorstellen, wie das Leben hier vor Jahrhunderten ausgesehen haben muss.
Nun geht es in unser Lieblingsterrain: Erst 50 Kilometer Offroad durch dichte Wälder und über die Hügel, bis wir schließlich den Transfăgărășan erreichen, Rumäniens berühmtesten und wohl auch schönsten Gebirgspass. Wir übernachten in unserem Camper auf 1900 Metern und nutzen den Morgen, um den Vânătoarea lui Buteanu zu besteigen – mit 2507 Metern der zweithöchste Gipfel Rumäniens. Der Ausblick ist spektakulär!
 
Anschließend fahren wir weiter Richtung Brașov, wo wir die kommenden Tage verbringen werden … aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

Balkan Reise 2019 (Teil 2)

Eine unvergessliche Woche in Albanien – Abenteuer, Überraschungen und eine unerwartete Wendung

Eine Woche Albanien liegt hinter uns und es ist an der Zeit, langsam aber sicher die Heimreise anzutreten. Doch eines ist klar: Dieses faszinierende und oft unterschätzte Land werden wir definitiv nicht zum letzten Mal besucht haben! Nachdem wir aus Griechenland kamen und die Grenze bei Kakavija überquerten, starteten wir gleich mit einer der ersten Attraktionen: dem Blue Eye. Leider war der Ort so überlaufen, dass wir uns entschieden, hier zu übernachten, um am nächsten Morgen um 6 Uhr den wunderschönen Ort ganz für uns allein zu haben. Es war definitiv die richtige Entscheidung.
Von dort ging es weiter in den Osten, nach Gjirokastra, wo wir eine der wohl schönsten byzantinischen Kirchen auf dem gesamten Balkan entdeckten. Danach stand die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Gjirokastra auf dem Programm. Die Schiefer gedeckten Häuser und die beeindruckende Burg aus dem 12. Jahrhundert ließen uns tief in die Geschichte Albaniens eintauchen.
Aber jetzt wurde es endlich richtig spannend: Wir entschieden uns für eine Offroad-Tour über die Berge zur Osumi-Schlucht – eine Strecke von 40 Kilometern, die uns stolze 6 Stunden kostete. Und wie man auf den Bildern sieht, hat sich jede Minute der anstrengenden Fahrt mehr als gelohnt! Während der Fahrt kamen wir plötzlich an einer kleinen Hütte vorbei, und eine Frau winkte uns heran. Sie fragte, ob wir hungrig oder durstig seien. Es stellte sich heraus, dass diese „Kaffeehütte“ unter Offroadern bekannt war – und wir hatten hier das beste albanische Essen unseres gesamten Aufenthalts! Doch der Weg war nicht immer einfach: Die Piste war so holprig, dass uns die Blattfedern am Auto verrutschten. Zum Glück konnten wir das für nur 4 Euro in einer Werkstatt reparieren lassen. Danach fuhren wir weiter auf befestigten Straßen nach Berat, wo uns die historische Burganlage begeisterte.
Nun wollten wir endlich ans Meer, also fuhren wir nach Vlore und fanden einen tollen Spot auf einer Anhöhe direkt am Wasser. Leider war Albanien an der Küste zu dieser Jahreszeit ziemlich überlaufen, also beschlossen wir, Richtung Norden zu fahren. Jetzt stehen wir südwestlich von Tirana auf einem Campingplatz direkt am Meer. Hier sind wir zwar eine kleine Seltenheit unter den anderen Gästen, aber ab und zu ist auch ein Campingplatz ganz in Ordnung. Wir melden uns bald wieder mit dem zweiten Teil unserer Albanien-Reise und wünschen euch viel Spaß mit den Bildern!

Vom Stau in Vlora zu den Offroad-Abenteuern in Tirana

Nachdem wir den Campspot bei Tirana verlassen hatten, wollten wir über Vlora zum Gjipe Beach fahren, doch wir standen fürchterlich im Stau. Also entschieden wir uns kurzerhand, die überlaufene Küste hinter uns zu lassen und stattdessen nach Tirana zu fahren. In der Hauptstadt besuchten wir das Bunker-Museum und tauchten in die kommunistische Geschichte Albaniens ein. Außerdem ließen wir uns von der hippen, lebendigen Atmosphäre der Stadt mitreißen.
Doch nach einem Tag in der Stadt zog es uns wieder in die Natur, und wir suchten uns drei Offroad-Strecken aus, die wir unbedingt fahren wollten. Los ging es in den Osten, zum Nationalpark Dajti, wo wir auf sehr holprigen Pisten ganz allein unterwegs waren – abgesehen von ein paar Ziegen und Schafen. Der Nationalpark führte uns durch ehemalige kommunistische Ruinengebiete und an einem alten Bergwerk vorbei, bei dem wir uns nicht sicher waren, ob es noch in Betrieb war. Insgesamt legten wir an diesem Tag 129 Kilometer zurück, für die wir stolze 10 Stunden brauchten. Doch wie man auf den Bildern sieht, hat sich jede Stunde der Fahrt mehr als gelohnt!
 
Am Abend fanden wir einen großartigen Campspot an einem erfrischenden Bach zwischen Klos und Burrel. Nur ein Ziegenhirte mit seiner Herde besuchte uns am Morgen. Danach setzten wir unsere Reise fort und fuhren über die Berge von Burrel nach Krujë, bekannt für seinen historischen Basar und die beeindruckende Burg.

Die Reise nimmt eine unerwartete Wendung

Eigentlich wollten wir nun weiter Offroad fahren, zu einer alten Kirche am Meer und anschließend zum Komani-See und nach Shkodra – dem letzten Stop auf unserer Albanien-Reise. Doch es kam anders. Als wir das Auto starteten, bemerkten wir, dass die Öllampe nicht mehr ausging und die Bremsen nicht richtig funktionierten. Eine kurze Diagnose zeigte, dass die Ölpumpe kaputt war! Also hieß es für uns, das Auto nach Tirana zu Iveco zu schleppen. Statt der geplanten Offroad-Abenteuer verbrachten wir die letzten Tage in einem Hotel in Tirana, während unser Auto repariert wurde. Doch immerhin – wir rollen wieder und machen uns auf den Rückweg!

Balkan Reise 2019 (Teil 1)

Von Mazedonien nach Griechenland: Abenteuer am Ohridsee und durch die Berge des Balkans

Nach fünf aufregenden Tagen auf der Straße sind wir nun in Mazedonien angekommen, direkt am wunderschönen Ohridsee. Unser Ziel: Ein Versprechen einlösen, das ich vor Jahren meinem guten Freund Niti gegeben habe. Er war immer ein Teil meiner Reisen, und nun ist es endlich so weit – wir sind in Mazedonien und besuchen ihn! Zu diesem Anlass wurden wir gleich zu einer traditionellen Hochzeit seiner Schwester eingeladen. Es war eine wundervolle Erfahrung, bei den Feierlichkeiten teilzunehmen, und wir fühlten uns sofort wie unter alten Freunden. Die Gastfreundschaft der Menschen hier ist einfach einzigartig.
Doch wie es bei einer Reise nicht anders sein kann, kam auch bei uns ein kleines Abenteuer dazwischen. Heute Morgen stellte sich heraus, dass unser Kühlschrank plötzlich den Dienst verweigerte. Also raus mit dem Werkzeug und dem Plan, nach dem Problem zu suchen! Glücklicherweise war es nur ein lockeres Kabel, aber da wir schon dabei waren, nahmen wir uns auch noch ein paar andere kleine Reparaturen am Auto vor. Ein großes Dankeschön an Niti und seine Familie für die herzliche Gastfreundschaft – Mazedonien hat definitiv einen besonderen Platz in unseren Herzen!
 
Morgen geht es dann weiter Richtung Griechenland, aber nicht ohne vorher noch ein paar letzte wunderschöne Tage in Mazedonien zu genießen.

Verborgene Schätze im Hinterland Mazedoniens

Wir verließen Ohrid und machten uns auf den Weg ins Hinterland, um ein wenig abseits der üblichen Touristenpfade zu fahren. Auf abgelegenen Straßen fanden wir verlassene Übernachtungsplätze und entdeckten vergessene Dörfer, in denen die Zeit stillzustehen schien. Ein echtes Abenteuer! Über den Galicica Nationalpark fuhren wir weiter zum Prespasee und fanden einen atemberaubend schönen, verlassenen Campspot direkt am See. Die Ruhe und Abgeschiedenheit hier war unglaublich.
 
Unsere Reise führte uns weiter durch das Baba Gebirge nach Bitola, einer charmanten Stadt, die noch nicht von den Massen des Tourismus entdeckt wurde. Es war faszinierend, eine Stadt zu erleben, die noch so authentisch und unberührt wirkte. Doch bald erreichten wir die griechische Grenze, die unser nächstes Ziel markierte. Mazedonien war ein wunderbares Kapitel unserer Reise – und ich bin mir sicher, wir werden wiederkommen!

Ein unerwarteter Abstecher nach Griechenland

Ursprünglich wollten wir direkt nach Albanien weiterfahren, doch irgendwie zog uns der Norden Griechenlands noch einmal in seinen Bann. Es war eine spontane Entscheidung, die wir kein bisschen bereut haben! Der Norden Griechenlands ist ein wahres Paradies: Majestätische Berge, kulturelle Highlights und unzählige Offroad-Strecken bieten alles, was das Abenteurerherz begehrt.
 
Unsere Reise führte uns zunächst nach Thessaloniki, wo wir einen entspannten Strandtag einlegten. Danach ging es weiter über den Olymp Nationalpark, durch das Gebirge und auf Offroad-Pisten direkt zu den weltberühmten Klöstern von Meteora. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe muss man einfach gesehen haben. Die Atmosphäre dort ist so mystisch und beeindruckend, dass keine Bilder der Welt die wahre Stimmung einfangen können. Es war ein absolut magischer Ort.
Von Meteora aus machten wir uns auf den Weg durch den Nationalpark Tzoumerka, um die Vikos-Schlucht zu erkunden. Auf einer Wanderung kamen wir zu einer alten Kirche an einem kristallklaren Bergbach, der uns mit einer erfrischenden Wassertemperatur von etwa 8 Grad eine wohlverdiente Abkühlung verschaffte.
 
Nun sind wir in Albanien angekommen und freuen uns darauf, in den kommenden Tagen dieses kleine, aber faszinierende Land zu entdecken. Die Reise geht weiter – es bleibt spannend!

Baltikum – Lettland

Lettland

Der Weg durch Lettland führt uns durch immer größere und dichtere Wälder, weil wir die großen Straßen meiden und oft abgelegene Waldwege wählen. Was das Navi als Straße anzeigt, erstaunt uns sehr. Unser schwammerlsüchtiger Fahrer verschwindet immer wieder im Wald, um Pilze zu sammeln. Ich zweifle, ob so viele Pilze gesund sind. Immerhin kennt er sich aus, da bin ich beruhigt. Ich fürchte eher, wir könnten irgendwann leuchten.

Nach so viel Natur zieht es uns in die Stadt: Riga. Das bedeutet, wir müssen ein bis zwei Nächte auf einem Citycampingplatz verbringen, dicht an dicht mit anderen Campern. Das ist nicht unser Ding, aber es ist nur für kurze Zeit. Den Tag in Riga verbringen wir in der Stadt, vor allem in den riesigen Markthallen. Seit 1910 gibt es dort einen Markt, der nach dem Ersten Weltkrieg wieder aufgebaut und vergrößert wurde. Heute umfasst das Gelände mit den Markthallen 5,7 Hektar, davon sind 1,6 Hektar überdacht. Man findet hier fast alles und kann sich ewig umsehen. Diesmal kaufen wir die Schwammerl statt sie selbst zu sammeln, und abends gibt es Rahmschwammerl mit Semmelknödel.

Am nächsten Morgen zieht es uns wieder hinaus, genauer gesagt an die Küste. Wir treffen Korbinian, einen Freund aus meiner oberbayerischen Heimat, und Hund Charly in Kolka. Diesmal stimmen die Koordinaten aus dem Spiegelartikel. Wir finden einen kleinen Parkplatz am Meer mit schönem Sandstrand und Feuerstelle, wo wir abends gemütlich am Lagerfeuer sitzen.

Am Morgen beschließen wir, ins Wasser zu gehen. Schließlich sind wir im Urlaub, und ohne im Meer zu baden, geht es nicht. Außerdem ist es windstill, und Sommerfeeling kommt auf. Am Strand sitzen wir in Campingstühlen, während ein pfälzisches Ehepaar in Decken gehüllt und mit Daunenjacken bis zur Nasenspitze zugezogen ein Thermometer in der Hand hält. „12 Grad hat das Wasser“, rufen sie herüber. Da müssen wir durch, und das Wasser ist bei weitem nicht so kalt wie erwartet. Dennoch wird das Wetter kühler, je weiter wir nach Norden kommen, und die Shorts rutschen im Schrank immer weiter nach hinten.

Fazit: Wir leuchten noch nicht, aber wir sind auch noch nicht daheim, und das Gefrierfach ist voll!

Baltikum, die langersehnte Testfahrt

Die Testfahrt kann starten

Wir wollten wissen, wie unser Fahrzeug läuft, wie lange unsere Wasservorräte reichen, ob die Elektroinstallation hält und wie die Dusche funktioniert. Die baltischen Staaten sind ein Camper-Paradies: Man darf fast überall wild campen und findet schöne Plätze mit Feuerstellen und Plumpsklos. Die Balten sind stolz auf ihre Wälder, und jeder ist willkommen. Man kann Berge von Pilzen und Heidelbeeren sammeln, was Christoph besonders freut, da er Schwammerl liebt.

Wer nach Litauen will, muss seinen Weg sorgfältig wählen und die schmale Schneise zwischen den beiden Russlands beachten. Der einzige Zugang führt über Polen, denn an der Küste gibt es ein „kleines“ Russland, das uns bisher nie aufgefallen ist. Im Landesinneren liegt Weißrussland. Man landet schnell unbeabsichtigt in der Nähe der Grenze, was dort nicht gut ankommt.

Unser Weg führt uns durch grüne Landschaften und holprige Straßen über Druskininkai nach Vilnius, einer schönen Stadt mit freundlichen Menschen. Bei 25 Grad herrscht Urlaubsfeeling! 30 Kilometer nördlich liegt Trakai mit seiner mittelalterlichen Wasserburg – eine Bilderbuchkulisse, zwar touristisch, aber unbedingt einen Ausflug wert.

Alle paar Tage steuern wir einen Campingplatz an, um Wasser aufzufüllen und die sanitären Anlagen zu genießen. Die Koordinaten für den nächsten Campingplatz fanden wir in einem Reiseartikel des Spiegels. Unser Navi führte uns immer weiter auf schmaleren Straßen in eine abgelegene Gegend. Schließlich standen wir bei einem älteren Herren im Hof, der leicht angetrunken, aber amüsiert über unser Erscheinen war. Christoph blieb im Fahrzeug, da wir ein Batterieproblem hatten und ihn nicht abstellen konnten. Der Herr sprach kein Wort Englisch oder Deutsch und erklärte mit Händen und Füßen. Der Alkohol erschwerte das Verständnis. Schließlich führte er mich hinter das Haus und deutete über den Fluss. Vielleicht waren wir einfach auf der falschen Seite? Nebenbei deutete er, dass man dort angeln könne, und sprach ein paar Brocken Deutsch: einszehn, zweizehn, dreizehn. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen, und machte ihm klar, dass wir weiter mussten, um auf die andere Seite zu gelangen. Er fand das schade, schenkte mir zum Abschied eine Tomate und ließ mich gehen.

Wir fuhren 20 Kilometer den Fluss entlang zurück, über die Brücke, die wir schon passiert hatten, und etwa auf der Höhe, wo wir dem älteren Herren begegnet waren, standen wir plötzlich vor einem Tor. Was kann das sein? Vielleicht der Eingang zu einem Nationalpark? Wir dachten nichts dabei und fuhren durch. Wer hat schon mal den Eingang eines Nationalparks mit der russischen Grenze verwechselt? Die Grenzbeamtin war not amused, sprach nur Russisch, und auf allen Monitoren war unser Bild. Wir verstanden nichts und wussten nicht, wo wir hinwollten. Sie holte jemanden, der Englisch sprach. Wir erklärten: „We are lost. “ Er sagte, das denke er auch, er könne uns hier nicht reinlassen, da es ein Pendlergrenzübergang sei. Wir erklärten, dass wir gar nicht reinwollten, sondern nur wieder raus.

Geschafft! Was für eine Aufregung! Wir fuhren die 20 Kilometer den Fluss entlang zurück und probierten die letzte Richtung aus, wo wir noch nicht gewesen waren. Endlich fanden wir das, wonach wir über zwei Stunden gesucht hatten.

Am nächsten Morgen bekam unser Fahrzeug eine neue Batterie. Wir hatten eine dabei, da die alte schon länger Probleme machte. Nur wie kriegen wir das schwere Ding heraus? Der Campingplatzbesitzer holte Hilfe, die fünf Minuten später da war. Fünf Minuten später war die Batterie ausgetauscht. Er fragte bescheiden, was wir mit der alten machen wollten. Wir schenkten sie ihm und waren sicher, dass er sie wieder zum Laufen bringen würde.

Die nächste Sehenswürdigkeit, die man wirklich gesehen haben muss, ist der Hill of Crosses in der Nähe von Šiauliai. Ein ziemlich touristischer Wallfahrtsort, aber sehr beeindruckend. Der Hügel ist mit Tausenden von Kreuzen übersät, die Pilger dort aufstellen, oft mit einem Dank oder Wunsch beschriftet. Auch wir mussten unser Kreuz dort aufstellen, bzw. hängen. Selbstgebaut, natürlich, mit Hilfe des Werkzeugkastens, Schrauben und Kabelbindern.

Fazit: Die Leute hier sind sehr freundlich, kontaktfreudig und hilfsbereit.